Frau und Mann küssen sich. Bild: Pexels

LiebesLeben: Das Ex-Freund-Dilemma

Katja malt mit Sprache Bilder auf ihre Wortleinwand. In ihrer Kolumne nimmt sie euch mit in ihr Atelier: Als absoluter Gefühlsmensch schreibt sie über die Liebe und das Leben – ein bisschen philosophisch und ein bisschen psychologisch, mit einem Hauch von Melancholie.

Dinge verändern sich: Jugendliche werden zu Erwachsenen, Sommer wird zu Herbst, Freund*innen werden zu Ex-Freund*innen. Passiert. Nach einer Trennung von dem*der Ex kann sich das Verhältnis ab diesem Zeitpunkt in verschiedene Richtungen entwickeln.

Möglichkeit a): Man kommt zu dem Schluss, dass die Person zwar als Partner*in nicht mehr, zum Vögeln aber trotzdem noch gut genug ist.

Möglichkeit b): Ihr vermisst euch unendlich, die Leidenschaft glüht wieder auf, das Feuer in euren Herzen lodert und ihr versucht es nochmal miteinander.

Möglichkeit c): Man kann versuchen, befreundet zu bleiben (lol).

Bei all diesen Optionen habt ihr weiterhin miteinander zu tun. Da aber die Vögel-Phase einerseits meistens zeitnahe vorbei ist und Möglichkeit b) andererseits nach sich zieht, dass ihr nicht mehr Ex und Ex, sondern wieder Freund*in und Freund*in seid, ist eine Freundschaft wohl das einzig realistische Verhältnis, bei dem ihr auf lange Sicht tatsächlich als Ex-Freund*in und Ex-Freund*in miteinander agiert.

Die anderen Möglichkeiten bestehen darin, entweder im Guten auseinanderzugehen oder den Kontakt abzubrechen und sich für immer zu hassen. Aber egal ob man einander nun nostalgisch hinterhertrauert oder in einem ewig andauernden Rosenkrieg verbleibt, Fakt ist: Man hat in beiden Fällen keinen Kontakt mehr zueinander.

Im Prinzip gibt es also nur zwei Optionen: befreundet bleiben oder Kontakt abbrechen.

„Scheiß auf Freunde bleiben“, singen Revolverheld. Und nachdem ich für lange Zeit versucht habe, mit meinem Ex-Freund befreundet zu sein, denke ich mir jetzt, fast zwei Jahre später: Ja – Scheiß auf Freunde bleiben.