Berufsbild Ghostwriter – Darauf kommt es an!

Die Anforderungen an Studierende scheinen mit jedem Jahr höher zu werden. Und viele Studenten sind dem Leistungsdruck nicht mehr gewachsen. Mit dem Universitätsabschluss in der Tasche erhöhen sich allerdings die Jobchancen und auch das Gehalt wird attraktiver. Aufgeben ist demnach keine Option. Einen Ausweg aus dem Dilemma bieten Ghostwriter. Die Schreiberlinge fertigen Hausarbeiten, Bachelor- und Masterarbeiten für den Auftraggeber an und verhelfen den Studierenden somit zu einer guten Note und dem lang ersehnten Studienende. 

Da sich die Anzahl der Studierenden im Laufe der letzten 20 Jahre von rund 1.939.000 auf 2.944.000 gesteigert hat, vergrößert sich der Kundenkreis der Ghostwriter zunehmend. Der Beruf gewinnt zunehmend an Attraktivität und ist auch eine attraktive Einnahmequelle. Doch mehr dazu im folgenden Artikel.

Ghostwriter – Was ist das?

Der Begriff Ghostwriter stammt aus dem Englischen und bedeutet wörtlich übersetzt “Geisterschreiber”. Die Bezeichnung steht für einen Autor, der im Auftrag des Kunden über bestimmte Themen schreibt. Im Gegensatz zu den herkömmlichen Jobs, ist “Ghostwriter” keine offizielle Berufsbezeichnung und es gibt auch keinen Studiengang oder eine Ausbildung, welche auf die Arbeit in diesem Tätigkeitsbereich vorbereitet. 

Es zeigt sich, dass viele Schreiber über ein abgeschlossenes Studium verfügen und ihre erworbene Expertise nutzen, um Kunden in ähnlichen Themengebieten unter die Arme zu greifen. 

Die Arbeitgeber des Ghostwriters

Die Einsatzgebiete des Ghostwriters sind nahezu unbegrenzt. So werden Schreiberlinge zum Beispiel von Coaches engagiert, um Reden zu verfassen, die das Publikum fesseln und die gewünschte Message verbreiten. Darüber hinaus leiht der Ghostwriter auch Menschen seine Feder, die einen Ratgeber, eine Biografie, einen Roman oder ein Sachbuch veröffentlichen möchten. Auch Werbetexte werden immer häufiger benötigt. Das Hauptklientel des Ghostwriters findet sich allerdings im akademischen Raum. Denn immer mehr Doktoranden, Professoren, Absolventen und Studierende greifen auf die Hilfe des Ghostwriters zurück, um ihre Arbeiten zu erstellen.

Um die Kunden auf die eigenen Dienste aufmerksam zu machen, kann sich das Erstellen einer eigenen Homepage rentieren. Viele Ghostwriter arbeiten allerdings auch mit Anbietern wie Business And Science zusammen, welche Schreiberlinge in direkten Kontakt mit der Kundschaft bringen. 

Rechtliche Aspekte

Als Ghostwriter arbeitet man anonym. Die verfassten Werke werden nicht unter dem eigenen Namen veröffentlicht, sondern mit dem Namen des Auftraggebers versehen. Es ist wichtig, sich mit dieser Tatsache abzufinden und zu akzeptieren, dass der Kunde die Lorbeeren für die eigenen Schreibarbeiten einsteckt. 

Handelt es sich um Ghostwriting für Akademiker geschrieben, gelten allerdings andere Regeln. Denn das Gesetz untersagt das Engagieren der Schreiberlinge zwar nicht, da es sich um eine legale Dienstleistung handelt. Dennoch müssen die Arbeiten deutlich machen, dass sie von einem Ghostwriter geschrieben wurden. Ist dies nicht der Fall, droht dem Studierenden die sofortige Exmatrikulation. 

Handelt es sich also um Bachelor-, Master- oder Doktorarbeiten kann der Ghostwriter eine beratende oder lektorierende Funktion einnehmen. Es ist zudem auch möglich, dass der Schreiberling eine komplette Arbeit verfasst, die dem Auftraggeber jedoch als Inspiration dient. Es müssen mindestens 90 Prozent der Formulierungen abgeändert werden, um nicht des Plagiats beschuldigt zu werden. 

Anforderungen an den Ghostwriter

Wer das Schreiben zum Beruf machen möchte, sollte verschiedene Charakteristika besitzen. Es ist wichtig, dass man über eine ausgezeichnete Kenntnis der deutschen Rechtschreibung verfügt. Orthografie und Grammatik sollten einwandfrei beherrscht werden. Des Weiteren muss ein Ghostwriter in der Lage sein, die Intention des Kunden zu verstehen. Schreibstil, Thematik und Struktur des Textes muss an die Wünsche des Auftraggebers angepasst werden. Handelt es sich beispielsweise um ein Sachbuch, ist von der Umgangssprache und einem subjektiven Schreibstil abzusehen. 

Darüber hinaus sind Plagiate ein absolutes No-Go. Bei den eingereichten Arbeiten muss es sich um Unikate handeln, die keinerlei Formulierungen aus anderen Texten übernommen haben. Heutzutage gibt es unzählige Programme, die das Kopieren fremder Worte sehr schnell aufdecken. Um sich selbst und den Kunden nicht in Schwierigkeiten zu bringen, sollte von der Übernahme von Textpassagen abgesehen werden. 

Das Honorar

Die Dienste des Ghostwriters sind hochgeschätzt und werden dementsprechend gut vergütet. Die Preise stehen in Abhängigkeit der Textlänge und der Komplexität des Themas. Während ein Essay noch im unteren dreistelligen Bereich liegt, wird der Ghostwriter für die Fertigung einer Mustervorlage für die Doktorarbeit mit mehreren Tausend Euro vergütet. 

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