Burnout und Stress im Job oder Studium

Entspanntes Studieren und gemütliche Vorlesungen gehören der Vergangenheit an. Auch im Job dreht sich das Rad immer schneller. Kein Zufall, die Zahlen für Burnout, Depressionen und andere Erkrankungen steigen. Es ist höchste Zeit, sich um die seelische Gesundheit zu kümmern.

Die Globalisierung, das Internet, der geografische Wandel, der Fachkräftemangel – all diese Komponenten haben unser Arbeitsleben nicht zwangsläufig verbessert. Im Gegenteil, heute lebt man im Takt einer ganzen Gesellschaft, die von Apps und Zeitmanagement getrieben ist. Dazu kommen Kennzahlen, Leitzahlen, Umsatzzahlen und vieles mehr, das den Druck auf jede einzelne Arbeitskraft deutlich erhöht. Selbst im Studium ist der zunehmende Stress deutlich zu spüren.

Tipps gegen ein Burnout

Um sich vor einem Burnout zu schützen, braucht es Klarheit darüber, was man macht und vor allem wie. Wer ständig Überstunden macht und viel zu wenig schläft, muss sich nicht wundern, dass er ständig müde und gereizt ist. Mobbing unter den Kollegen oder Mitstudenten steht mitunter an der Tagesordnung – von einem angenehmen Betriebsklima ist da keine Rede mehr.

Fern der Arbeit ist es umso wichtiger, sich mit Freunden zu treffen und etwas zu machen, das Spaß macht. Ein Städtetrip sorgt für Veränderung und Tapetenwechsel, ein Sprachkurs für neue Herausforderungen, die man freiwillig und deshalb auch flexibel in Eigenverantwortung gestalten kann. Laut ICD ist Burnout keine Krankheit im engeren Sinne, sondern gilt als Problem einer Lebensbewältigung. 61 Prozent der deutschen Arbeitgeber haben laut einer Studie der Krankenkasse Pronova Angst, ein Burnout zu bekommen.

In der Arbeit und im Studium gibt es vielerlei Termine, auf die man sich in Ruhe vorbereiten sollte. Speziell bei Prüfungen braucht es ein gutes Zeitmanagement, bei dem außerdem auch gewisse Zeitpolster für Freizeit und Erholung eingeplant werden müssen. Es braucht Entschleunigung, denn niemand kann 24 Stunden täglich arbeiten oder an die Arbeit, das Studium denken.

Sport, Bewegung und gesunde Ernährung sind effektiv

Ein gesundes, ausgewogenes Leben mit regelmäßigen sportlichen Aktivitäten und einem geregelten Arbeitspensum ist angesagt. Besonders Berufseinsteiger sollten sich klarmachen, wo ein mögliches Burnout beginnt und wo man als Angestellter genug für das Unternehmen getan hat. Eine Umfrage der Techniker Krankenkasse ergab, dass 52 Prozent der über 18-jährigen Deutschen regelmäßig Sport betreibt – Fußball dominiert das Ranking deutlich.

Gerade in der ersten Zeit möchte man natürlich zeigen, dass man genauso engagiert und motiviert ist wie Arbeitskräfte, die bereits länger in der Firma arbeiten. Auch die mitunter fehlende Wertschätzung im Job und die Erkenntnis, dass man sich den vermeintlichen Traumjob anders vorgestellt hat, spielt da eine wesentliche Rolle.

Hier sollten Frühanzeichen eines möglichen Burnouts bekannt sein und auch entsprechend wahrgenommen werden: anhaltende Müdigkeit und Erschöpfung, körperliche Beschwerden, verminderte Leistungsfähigkeit, Entfremdung vom Job, Rückzug, innere Leere und Sinnverlust.

Was hilft noch gegen Burnout?

Achtsamkeit und Erholung sind wesentliche Eckpfeiler, wenn es darum geht, Burnout vorzubeugen. Schließlich möchte man später möglichst gesund und aktiv in die Rente gehen. Man sollte sich von Perfektionismus befreien und auch lernen, mal Nein zu sagen. Nicht alles muss sofort erledigt werden und wer sich deutlicher abgrenzt und den Fokus auf jene Aufgaben lenkt, die dem eigenen Arbeitsumfeld entsprechen, macht sich in dieser Situation vielleicht nicht unbedingt Freude, aber leistet einen wertvollen Beitrag zur eigenen seelischen Gesundheit. Frauen sind mit 15,4 Prozent mehr betroffen von psychischen Erkrankungen, rund 8,9 Prozent der Männer leiden unter einer depressiven Erkrankung.

Wer über einen hohen Selbstwert verfügt, tut sich leichter, gegen die Erwartungen anderer anzugehen. Manchmal ist es jedoch besser, rechtzeitig die Reißleine zu ziehen und sich möglicherweise nach einem Arbeitsplatz umzusehen, der den eigenen Bedürfnissen besser entspricht.

Foto von Nataliya Vaitkevich: https://www.pexels.com/de-de/foto/ausbrennen-mude-arbeitnehmer-arbeiter-6837648/