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Gruppensex und Gewaltfantasien: Die Anziehungskraft von Dark Romance

Die Begierde des Leids

Das Prinzip ist nicht neu. Liebesromane haben sich schon länger fest im modernen Buchmarkt etabliert. Das Genre „New Adult“ ist wie eine Kiste voller verschiedener Subgenres und Story-Motive, die den Ton einer Geschichte angeben. Von Enemies-to-Lovers über Fake Dating bis hin zu Bully Romance und Reverse Harem.

Bereits Shades of Grey oder After Passion schockten die Literaturwelt mit expliziten Sexszenen und toxischen Beziehungen. Ein neuer Trend wurde geboren und hält sich bis heute hartnäckig durch den Erfolg von TikTok und #Booktok: „Dark Romance“. Die Entdeckung der Lust und die Begierde des Leids. Im Grunde geht es immer um Frauen, die gerne Spaß im Schlafzimmer haben, aber noch nicht so richtig wissen, wo sie im Leben stehen. 

Das ruft auch zahlreiche Kritiker*innen auf den Plan. Antifeministisch und misogyn sind Bezeichnungen, mit denen Leser*innen um sich werfen. Es wird kritisiert, dass Gewalt romantisiert und sogenannte „Traumapornos“ erschaffen werden. Ein Nutzer auf Goodreads bringt seine Meinung zu Wondas Very Bad Kings deutlich zum Ausdruck: „ […] ich sehe das Genre „Dark Romance“ nicht als Freifahrtschein, über alles mögliche zu schreiben. Die Triggerwarnung (TW) in dem Buch ist absolut lächerlich und liest sich eher als sarkastische Antwort auf den ‚Trend‘ TW.“