Warum wir selbst die gefährlichsten Tiere streicheln wollen

Es ist ein uraltes Dilemma: „If deadly, why friend shaped?“ – Warum müssen Tiere, die uns in nur einem Moment alle Lichter auspusten können, so verdammt süß sein?! Und wie kann es sein, dass unser Wunsch nach Kuschelpartien stärker sein kann als unser Überlebensinstinkt?

Ich habe mich mal auf Spurensuche begeben, um eine Antwort auf diese Frage zu finden. Abgesehen von einem alten Post auf Reddit und zahlreichen YouTube- und TikTok-Clips (die ich mir natürlich wie ein Boomer auf YouTube angeschaut habe), die das Phänomen demonstrieren, habe ich aber rein gar nichts dazu gefunden. Dabei könnte man meinen, dass es doch von großem Interesse wäre, dieses Phänomen zu erforschen – immerhin bringen sich Menschen dafür freiwillig in Lebensgefahr.

Warum streicheln wir eigentlich Tiere?

Fangen wir bei den Basics an: Warum überhaupt Tiere streicheln? Die Antwort darauf liegt in unserer Natur, denn auch wenn es nicht immer so scheint, so sind wir Menschen wahnsinnig soziale Lebewesen – nicht nur untereinander, sondern auch speziesübergreifend. Anders hätte die Domestizierung von Hunden, Katzen, Kühen, Schafen, Schweinen, Pferden, Tauben und allen anderen Tieren, die wir entweder als Haus- oder Nutztiere halten (oder gehalten haben), nie funktionieren können. Man könnte also sagen, dass Menschen ein angeborenes Talent dafür haben, sich mit Tieren anzufreunden.

Und mit diesem Talent kommt auch der Drang, es nutzen zu wollen: Wenn wir einen Tiger streicheln oder einen Braunbären umarmen wollen, dann ja wohl, um uns mit ihm anzufreunden (in gewisser Hinsicht also zu domestizieren) und nicht, weil wir unbedingt unsere Gedärme an der Frischluft bestaunen wollen. Aus diesem Grund fallen Großkatzen und andere flauschige Säugetiere, die wir als schön und süß empfinden (auch, weil sie uns an unsere Haustiere erinnern), häufiger in die „If deadly, why friend shaped?“-Kategorie als es Haie oder irgendwelche Riesenschlangen tun. Dazu sei aber auch gesagt, dass ich eine der ersten Personen wäre, die versucht, einen Komodowaran zu streicheln, wenn man auch im echten Leben wie in Videospielen nach dem Tod einfach wieder an einem sicheren Ort respawnen könnte.