Datingfails

Wir erzählen von unseren #Datingfails

Auf der Suche nach der großen Liebe kommt es nicht selten vor, dass man das ein oder andere miese Date erlebt. Doch ein mieses Date gibt auch Stoff für eine witzige Anekdote. In diesem Sinne: Hier sind die witzigsten #Daitingfails aus der Redaktion

Ody (21)

Kennst du das, wenn beim ersten Date nichts so recht hinhauen mag? Die Gesprächsthemen bleiben aus, kaum einer deiner Witze landet und knapp 70 Prozent der Zeit herrscht nur peinliche Stille? Tja, solch ein Date hatte ich gleich zweimal – und zwar mit der gleichen Person, einer (inzwischen wohl ehemaligen) Freundin von mir. „Aber Ody, warum überhaupt ein zweites Date ausmachen, wenn schon das erste nicht so doll lief?“, denkst du dir jetzt sicher. „Ist doch logisch“: Tja, genau das ist der Knackpunkt – das Verliebtsein kennt keine verf*ckte Logik! Oder um es in den Worten eines modernen Philosophen zu sagen: „Was blind? Ich bin geistig behindert vor Liebe!“ (ZITAT! Alligatoah).

So verbringen wir also zwei mehrstündige „Dates“ mit der verzweifelten Suche nach interessanten Gesprächsthemen, weshalb wir dann unter anderem Sachen sagen wie „Sind Bakterien nicht faszinierend?“. Währenddessen prallen all meine Flirtversuche ab wie Regentropfen auf Stein und meine Nervosität hat man mir mit Sicherheit ansehen können. Der Korb ließ wenig überraschend auch nicht lange auf sich warten, wofür ich rückblickend sogar dankbar bin.

Wenn ich dir also irgendeinen Ratschlag mit auf den Weg geben kann, dann diesen: „Ich bin die letzte Person, die dir verlässliche Dating-Tipps geben kann. Also frag gar nicht erst.“

Rahel (26)

Wer sich schon einmal auf Tinder herumgetrieben hat, der weiß: Menschen sind seltsam. Im besten und im schlechtesten Sinne. Einige dieser Begegnungen möchte man einfach schnell vergessen und andere können im Nachhinein zumindest als gute Party-Anekdote herhalten.

Eines dieser Dates war in meinem Fall Kai (natürlich hieß er in Wahrheit anders, wir wollen ja niemanden bloßstellen). Kai gehörte zum Typ „Riesen Ego“. Auf Tinder wirkte er schlagfertig und begeisterungsfähig. Er war blond, 1,90m groß, Musiker und offensichtlich sehr von sich überzeugt. So weit, so gut. Ich fand ihn interessant, weil es in unserem Gespräch mal nicht um die 08/15 Themen ging, und so trafen wir uns zwei Tage später auf einen Kaffee. Oder anders gesagt: Er traf mich. Denn hätte Kai mich nicht angesprochen, ich hätte ihn nicht erkannt. Ja, Kai war blond, aber eben nur noch am Hinterkopf. Einen Umstand, den er zu kaschieren versuchte, indem er die verbliebenen Haare mit sehr viel Gel nach vorne kämmte. Auch die 1,90m aus seinem Profil waren offensichtlich aus der Luft gegriffen. Kai reichte mir gerade bis zur Nase.

Weil ich jedoch zu nett war, um das Date bereits hier abzubrechen, machten wir uns auf die Suche nach Kaffee. Kai übernahm sofort die Gesprächsführung, wofür ich zunächst sehr dankbar war, denn ich brauchte noch ein paar Minuten, um meine Sprache wiederzufinden und meine Realität auf die hier herrschende anzupassen. Doch, nachdem wir bereits einen Platz in einem Café gefunden hatten und Kai nicht nur für mich bestellte (Hallo?!) sondern auch 50 Minuten über seine unfassbaren Fähigkeiten am Piano schwadronierte, wurde ich immer genervter. Schließich unterbrach ich ihn: „Du sag mal, wir haben uns vor 1,5 Stunden getroffen und du hast seither nur von dir erzählt, möchtest du eigentlich überhaupt nichts über mich wissen?“ Kai schaute mich irritiert an und trommelte mit den Fingern auf die Tischplatte. „Warum, hast du denn was Spannendes zu erzählen?“ Mir blieb der Mund offenstehen. „Weißt du Kai, um das herauszufinden, müsste man ein gleichberechtigtes Gespräch mit seinem Gegenüber führen wollen, aber da du an einem Dialog offensichtlich nicht interessiert zu sein scheinst und ich keine Lust habe nur dein Lächelndes und Winkendes Gegenüber zu sein, an dem du dein Ego aufbessern kannst, werde ich jetzt gehen!“ Mit diesen Worten gab ich der Kellnerin ein Zeichen, bezahlte meinen Milchkaffee und ging.

PS: Kai meldete sich übrigens einige Tage später über Facebook und versuchte mir Karten für sein nächstes Konzert anzudrehen. Es würde ein „unglaublich erfüllendes Erlebnis“ werden. Nein danke, von denen hatte ich wirklich genug.

Malena (24)

Wisst ihr, was schlimmer ist als ein Dating-Fail? Erst während des Dates zu merken, dass es eins ist. Als ich vor einigen Jahren mit einem (damals) guten Freund in ein Freiluftkino gehen wollte, habe ich mir nichts weiter dabei gedacht. Wir liebten beide gute Filme, leckeres Popcorn und frische Luft – wer könnte da auf die Idee kommen, dass es sich um etwas anderes handelt als einen netten Ausflug? Tja, ich jedenfalls nicht. Als wir jedoch auf klapprigen Stühlen bei Abenddämmerung einen (im Nachhinein doch sehr romantischen) Film anschauten und ich merkte, wie er den Abstand zwischen uns immer weiter verringerte, fragte ich mich, ob wir beide nicht etwas komplett Unterschiedliches in den Abend hineininterpretierten. Ich klammerte mich verzweifelt an meine XXL-Portion Popcorn, als ich einen Windstoß an meiner Wange spürte, – nein, kein Windstoß, sein Atem! Oh Gott, er wollte mich küssen. Tja, und weil ich ihn natürlich NICHT küssen wollte, weil ich bis vor ein paar Minuten überhaupt nicht wusste, dass es sich um ein Date handelt, lehnte ich mich so weit von ihm weg, wie es mir möglich war. Schade jedoch, dass die zuvor erwähnten klapprigen Stühle nicht nur so aussahen, sondern anscheinend schon vor Jahren in den Müll gehört hätten. Der Stuhl kam mit der plötzlichen Gewichtsverlagerung nicht klar und ich fiel samt XXL-Portion Popcorn und mit einem spitzen Schrei nach hinten. Auf meinen Hintermann drauf. In einem sonst sehr vollen und sehr leisen Kino. Übersät mit Popcorn und mit dem Kopf im Schoß eines fremden Mannes lief ich puterrot an. Natürlich war ich die Attraktion des Abends. Mein Kumpel hat übrigens nicht versucht, mich noch mal zu küssen. Drei Wochen später kam er mit einer Freundin von mir zusammen. Er hat sie wohl auf eine andere Art vom Hocker gerissen.

Charlotte (20)

Mit manchen Leuten kommt man beim Schreiben direkt in einen angenehmen Gesprächsflow. So war das auch bei meinem Tindermatch der Fall von dem ich euch gerne erzählen möchte. Wir haben uns einige male hin und her geschrieben und schnell gemerkt, dass wir uns gut verstehen und uns treffen wollen. Ich sollte sagen wann es mir am besten passt, da es bei mir einwenig stressig war zu der Zeit. ,,Nächste Woche Donnerstag gerne. Also nicht kommenden, sondern nächsten“ Wir haben uns auf Termin, Uhrzeit und Aktion fürs Date geeinigt. Ich war sehr gehyped, weil ich den Typen wirklich sympathisch fand. 

Ich hab meine Tinder-Benachrichtigungen aus und schaue immer von selber täglich mal rein. Freitag in der Woche vor unserm Date öffne ich also unsern Tinderchat: ich bin jetzt am Park. Sitze auf der Bank. Warst du auch da? Das größte und dümmste Missverständnis aller Zeiten!!!! Ich meinte den übernächsten Donnerstag, er hat aber den nächsten Donnerstag verstanden und vergeblich auf mich im Park gewartet. Ihr könnt euch vorstellen, wie frustriert ich darüber war… da findet man endlich mal jemanden Nettes und dann passiert so ein Missverständnis.

Also Lektion gelernt: Ab jetzt immer das Datum für das Date klarstellen, um Missverständnisse vorzubeugen!

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Bildquelle: Foto von cottonbro von Pexels; CC0-Lizenz