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Dating-Phänomen Groundhogging: Wenn Vorlieben zur Falle werden

Auf den großen Dating-Plattformen wimmelt es geradezu von ihnen: Profile von Leuten, die potenziellen Date-Kandidat*innen gleich zu Beginn einen ganzen Katalog an Wünschen vorsetzen.

Angelehnt wurde der Begriff Groundhogging übrigens an den Film „Und täglich grüßt das Murmeltier“ (im englischen Original „Groundhog Day“). Dort steckt der arrogante, egozentrische und zynische Wetteransager Phil Connors in einer Zeitschleife fest, die ihn den gleichen Tag immer wieder und wieder durchleben lässt. Und so sind auch wir dazu verdammt, mit anzusehen, wie sich die Geschichte wiederholt: Denn bei der Partner*innenwahl entscheiden wir uns – wenn auch unterbewusst – immer wieder für dieselbe Art von Mensch.

Wenn dein Gehirn gegen dich arbeitet

Natürlich haben wir alle unsere ganz persönlichen Vorlieben, was auch nicht weiter schlimm ist. Groundhogging beschreibt jedoch eine extreme Versteifung auf vorhandene Präferenzen und damit das fehlende Interesse, Neues auszuprobieren. Denn haben wir es uns einmal in unserem kleinen Bau gemütlich gemacht, fällt es uns schwer, ihn wieder zu verlassen: Wir daten daher häufig Personen, die uns an ehemalige Partner*innen oder diesen einen Crush aus unserer Schulzeit erinnern. Das können Charakterzüge sein, die Figur, der Humor oder sogar der Beruf.

Nun ist dies aber aus gleich zwei Gründen kontraproduktiv: Zum einen sind wir eben nicht (mehr) mit diesen Person zusammen, an denen wir uns so sehr festklammern wollen. In den meisten Fällen gibt es auch sehr gute Gründe dafür, wieso eine Beziehung mit ihnen entweder den Bach runtergegangen oder gar nicht erst Zustande gekommen ist. Da wir aber dennoch auf der Suche nach Leuten sind, die unser*e Ex hätten sein können, werden sie das mit ziemlich großer Wahrscheinlichkeit auch noch werden. Außerdem schränken wir so unsere Auswahl an Partner*innen und damit die Chance auf positive Überraschungen erheblich ein.

Routinen und Tunnelblick

Doch wie ihm namensgebenden Film können auch wir diesem Teufelskreis entfliehen: Dazu musst du dir zuerst im Klaren darüber sein, was wirklich unerlässlich ist und auf was du getrost verzichten kannst. Du wirst schnell merken, dass Aussehen und Hobbys weniger wichtig sind als etwa die politische Einstellung oder alltagsprägende Lifestyle-Entscheidungen (Beispielsweise Veganismus). Zudem solltest du anfangen, mit Routinen zu brechen. Ändere dein Datingverhalten und lerne Menschen auf neuen Wegen kennen. Das bringt nicht nur neuen Schwung in dein Dating-Leben, sondern sorgt auch dafür, dass du eine große Bandbreite an unterschiedlichen Menschen kennenlernst.

Und wo wir schon dabei sind: Gib dem Zufall wieder eine Chance und triff dich auch mit Leuten, die auf dem ersten Blick vielleicht nicht in dein übliches Schema passen. Womöglich lernst du so die eine oder andere Sache über dich selbst und darüber, was dir in vorherigen Beziehungen gefehlt hat. Denn auch wenn es dir anders vorkommen mag, du kannst dich definitiv zu mehr als nur einem Typ Mensch hingezogen fühlen – kein Zweifel!

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