Die Obst- und Gemüseabteilung im Supermarkt von oben fotografiert

Drohende Einreiseverbote: Bleiben Obst- und Gemüseregale bald leer?

Aus Angst vor dem neuen, mutierten Coronavirus schließen immer mehr Länder ihre Grenzen und erschweren somit auch den internationalen Handel. Auch die Bundesregierung diskutiert inzwischen über Einreiseverbote und Grenzschließungen. Inwiefern könnte sich dies also auf das Sortiment in unseren Supermärkten auswirken?

Der Deutsche Fruchthandelsverband (DFHV) schickt eine Warnung raus: Kontrollen an den Grenzen könnten den Nachschub an importiertem Obst und Gemüse stören. Und dies gerade jetzt, wo es im Winter und ganz besonders mit Corona wichtiger denn je ist, den Körper mit ausreichend Vitaminen und Mineralien zu versorgen. Eine gesunde Ernährung stärkt nämlich das Immunsystem und kann so zu einem leichteren Krankheitsverlauf beitragen. Nur wächst Obst derzeit nun mal nicht bei uns und auch ein Großteil des Gemüses muss aus wärmeren Regionen importiert werden. Wer sich also nicht nur auf Kohl beschränken will, der ist auf Importware angewiesen.

Diese ins Land zu bringen könnte aber alleine schon im Zuge der aktuell verschärften Corona-Einreiseverordnung schwieriger werden. Neben dem Auftreten der neuen Corona-Variante wird laut neuesten Einreisebestimmungen auch auf die Inzidenzwerte im jeweiligen Land geachtet, aus dem die Einreise erfolgt. Somit zählen 20 neue Länder zu den Risikogebieten, unter anderem Spanien – das Land, aus dem ein Großteil des Obsts und Gemüses in unseren Läden kommt. Lastwagenfahrer, die aus Spanien anreisen, müssten daher inzwischen beim Grenzübertritt einen negativen PCR-Test vorlegen können, was laut dem DFHV nicht praktikabel ist.

Eine Sprecherin des Bundesagrarministeriums betonte auf Anfrage des Tagesspiegels, dass es für Personen des Güter- und Warenverkehrs Ausnahmen von der Testpflicht gibt: „Eine Testung ist nur im Falle der Überschreitung von 72 Stunden Aufenthalt in einem Hochinzidenzgebiet erforderlich.“ Außerdem müssen Transitreisende aus Hochinzidenzländern nicht in Quarantäne.

Noch sind keine Auswirkungen der neuen Einreiseregelung spürbar, heißt es: Von REWE und Aldi kommt die Nachricht, es gäbe aktuell keine „Fruchtkrise“ und es bestehe kein Grund zur Sorge. Der Bundesverband des Deutschen Lebensmittelhandels sieht aktuell auch keine Engpässe kommen, kann aber wiederum auch keine zukünftigen Beeinträchtigungen ausschließen. Dies könnte zum Beispiel der Fall sein, wenn sich das mutierte Virus in weiteren Ländern ausbreitet. Beide Verbände sind sich zumindest einig in ihrer Forderung, europaweite Regeln zu definieren und auf Alleingänge einzelner Staaten zu verzichten.

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Bildquelle: Bild von ElasticComputeFarm auf Pixabay; CCO-Lizenz