Energiewende: So kann man persönlich helfen

In vielen Bereichen der Wirtschaft ist die Energiewende bereits sichtbar. Auch im eigenen Haushalt hält sie mittlerweile Einzug: Bei der Anschaffung von Haushaltsgeräten wird auf das Energielabel geachtet, die Heizung optimiert und Ökostrom bestellt. Damit nimmt der Verbraucher die Energiewende im Eigenheim selbst in die Hand. Aber warum eigentlich? Um aktiv Energie zu sparen und die Energieeffizienz zu verbessern. Das Ziel dahinter: unabhängig von Energieimporten und vom Atomstrom zu sein. Die folgenden 10 Tipps helfen dabei, zu Hause die Energiewende einzuleiten.

Tipp 1: Die Heizungspumpe ersetzen

In vielen deutschen Kellern finden sich auch heute noch Heizungspumpen. Sie sind nicht nur alt, sondern verbrauchen auch viel Strom. Wer sein veraltetes Modell gegen eine moderne Hocheffizienzpumpe austauscht, senkt seinen Stromverbrauch auf rund 90 Kilowatt pro Jahr. Die einmalige Investition zahlt sich langfristig aus und ist eine gute Basis für die persönliche Energiewende.

Tipp 2: Den eigenen Stromverbrauch erkunden

Wer Strom sparen möchte, sollte zuerst einmal wissen, wie viel Energie er verbraucht. Der genaue Wert lässt sich am Zählerkasten ablesen. Laut Theorie verbraucht ein Single-Haushalt jährlich rund 1.500 Kilowattstunden, ein 3-Personen-Haushalt dagegen 3.800 Kilowattstunden. Die genaue Höhe hängt maßgeblich davon ab, wie energieeffizient die Geräte im Haushalt sind. Eine besonders einfache Methode, um Strom zu sparen: Auf den Stand-by-Betrieb verzichten. Er verbraucht rund 200 Kilowattstunden jährlich.

Tipp 3: Zu einem Ökostromanbieter wechseln

Mittlerweile gehen viele Verbraucher dazu über, einen alternativen Stromanbieter zu suchen. Wichtig dabei ist, dass es sich um einen unabhängigen Anbieter von Ökostrom handelt. Idealerweise investiert er in den Ausbau erneuerbarer Energien. Das „Grüner Strom Label“ sowie das Gütesiegel „ok power“ stellen sicher, dass der Anbieter beides leistet.

Tipp 4: Lohnt sich der Austausch der alten Geräte?

Solange alte Elektrogeräte noch funktionieren, fällt es vielen Verbrauchern schwer, sie auszutauschen. Das betrifft vor allem den Kühlschrank und die Waschmaschine. Obwohl für die neuen Geräte hohe Anschaffungskosten anfallen, machen sie sich positiv bemerkbar. Denn sie verbrauchen deutlich weniger Strom. Grundsätzlich gilt: Geräte, die älter als zehn Jahre alt sind, zeigen sich als echte Stromfresser.

Tipp 5: Programmierbare Thermostate nutzen

Ein wichtiger Schritt hin zur persönlichen Energiewende ist es, programmierbare Thermostate zu nutzen. Sie ermöglichen es, die Temperatur präzise zu steuern. Dadurch verbrauchen sie weniger Energie und senken die Heizkosten. Außerdem bringen sie zusätzlichen Komfort in die eigenen vier Wände. Ein weiterer Vorteil: Das An- oder Ausschalten wird im Winter nicht vergessen, da der Thermostat diese Aufgabe übernimmt.

Tipp 6: Das Haus energetisch aufrüsten

Die wirksamste Maßnahme, um weniger Heizenergie zu verbrauchen, ist die Gebäudedämmung. Sie bietet zwischen 25 und 75 Prozent Energieersparnis, abhängig davon, welche Bereiche gedämmt werden.

Tipp 7: Mehr Transparenz im Energiehaushalt

Der durchschnittliche deutsche Haushalt gibt rund 200 Euro monatlich für Energie aus. Um die eigenen Kosten zu senken, bietet sich ein kostenloses Energiesparkonto an. Es stellt gleichzeitig einen Beitrag zu mehr Energieeffizienz dar. Ein solches Online-Haushaltsbuch prüft die Energiekosten und informiert über das individuelle Sparpotenzial.

Tipp 8: Das Optimale aus der Heizung herausholen

Eine weitere Sparoption für Hauseigentümer ist der hydraulische Abgleich. Dabei wird die Wärme gleichmäßig auf das Gebäude verteilt. Das senkt den Energieverbrauch für das Heizen und den Pumpstrom um rund zehn Prozent.

Tipp 9: Den Warmwasserverbrauch verringern

Wer Warmwasser einspart, spart auch Energie. In privaten Haushalten stellt sie nach der Raumwärme den größten Posten im Energieverbrauch dar. Praktische Hilfsmittel sind an dieser Stelle Duschköpfe sowie Durchflussbegrenzer.

Tipp 10: Eine PV-Anlage installieren

Mithilfe einer Photovoltaik-Anlage wird Lichtenergie in elektrischen Strom umgewandelt. Die erzeugte Energie wird entweder für den eigenen Bedarf genutzt oder in das öffentliche Netz eingespeist. Damit lohnt sich diese Option auch für Privatverbraucher.

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