Die „Fat Acceptance“-Bewegung: Abnehmen unerwünscht

Was zuerst nach Body Positivity klingt, entpuppt sich als Bewegung, die toxisch gegenüber ihren eigenen Mitgliedern ist, Adipositas verherrlicht und Abnehmen als fettfeindlich wahrnimmt. Geht die „Fat Acceptance“-Bewegung damit zu weit?

Disclaimer: Bei diesem Artikel handelt es sich um einen Meinungsbeitrag, der subjektive Standpunkte der Autorin enthält. Ziel des Beitrags ist es nicht, Menschen zu diskriminieren oder die genannte Bewegung zu haten. Es handelt sich hierbei lediglich um einen diskursiven Beitrag.

Triggerwarnung: Essstörung

In der letzten Zeit hat die „Fat Acceptance“-Bewegung deutlich an Aufmerksamkeit gewonnen. Die Bewegung setzt sich teils dafür ein, die Akzeptanz von Adipositas zu fördern und die Notwendigkeit des Abnehmens infrage zu stellen. Obwohl der Ansatz der Selbstliebe und Körperakzeptanz grundsätzlich positiv ist, gibt es einige problematische Aspekte, die bei genauerer Betrachtung sichtbar werden.

Was ist die „Fat Acceptance“-Bewegung?

Die „Fat Acceptance“-Bewegung (Deutsch: „Fett-Aktivismus„) ist eine soziale Bewegung, die sich für die Akzeptanz und Gleichstellung von Menschen mit Adipositas einsetzt. Sie entstand als Reaktion auf die weit verbreitete Stigmatisierung und Diskriminierung von Personen, die als übergewichtig oder fettleibig betrachtet werden. Die Bewegung setzt sich auch für die Würde und Rechte von Menschen mit Adipositas ein. Sie bekämpft Fat Shaming, Body Shaming und Gewichtsdiskriminierung in verschiedenen Bereichen des Lebens, wie beispielsweise im Gesundheitswesen, in der Modeindustrie, am Arbeitsplatz und in den Medien. Selbstliebe soll im Zentrum der Bewegung stehen.

Es ist wichtig anzumerken, dass die eigentliche Bewegung nicht das Ziel hat, eine ungesunde Lebensweise zu fördern. Trotzdem verändert sich die Bewegung immer mehr dahingehend, dass mehrgewichtige Menschen motiviert werden, kein Gewicht zu verlieren und ihr hohes Körpergewicht zu glorifizieren.

Die Verherrlichung von Adipositas

Adipositas ist die fachliche Bezeichnung für starkes Übergewicht. Adipositas entsteht durch ein Ungleichgewicht zwischen Energieaufnahme und -verbrauch. Der Körper speichert überschüssige Energie als Fettzellen. Genetische und psychische Faktoren können ebenfalls zur Entstehung von Adipositas beitragen.

Mittlerweile findet man unter dem Hashtag „fatacceptance“ auf TikTok zahlreiche Videos von mehrgewichtigen Menschen, die Adipositas verherrlichen. Das kann schädlich sein und ungesunde Einflüsse auf viele Menschen haben. Laut dem Diabetesinformationsportal ist „[…] Adipositas […] nicht nur ein kosmetisches Problem, sondern eine chronische Krankheit, die mit zusätzlichen Krankheitsrisiken einhergeht und zu schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen führen kann.“ Während es wichtig ist, dass Bewegungen wie Body Positivity oder Fat Acceptance gegen die Diskriminierung von mehrgewichtigen Menschen vorgehen, sollten sie ein ungesundes und physisch einschränkendes Körpergewicht nicht glorifizieren.