Fluchthilfe Urlaub Flüchtling

Fluchthilfe: Flüchtlinge aus dem Urlaub mitnehmen

Das Berliner Künstlerkollektiv „Peng Collective“ fordert Urlauber dazu auf, Flüchtlinge aus dem Mittelmeergebiet über die Grenzen zu bringen. Asylbewerber landen nach ihrer lebensgefährlichen Flucht zuerst an den europäischen Außenbereichen. Italien ist eines der südlichen Länder, die am meisten Flüchtlinge zählen. Ein gestelltes Video zeigt, wie eine solche „Fluchthilfe“ aussehen könnte.

Wir befinden uns mitten in der Urlaubszeit. Für viele Deutsche sind die südlichen Bereiche der Europäischen Union beliebte Urlaubsziele. Diese Länder sind bekannterweise ein erstes Ziel für Flüchtlinge aus Kriegsgebieten, die sich auf einer Reise ins Ungewisse befinden. Es ist keine Seltenheit mehr, dass Urlauber auf Flüchtlinge treffen. Diese Situation hat in den Köpfen eines Zusammenschlusses von Aktionskünstlern eine Idee entstehen lassen. Italiens Asylsystem kommt mit den Flüchtlingsströmen nicht mehr klar. Viele landen in Gefängnissen, oder auf der Straße. Mit dem Auto reisende Urlauber haben vielleicht noch Plätze in ihren Fahrzeugen übrig. Diese freien Plätze könnten genutzt werden, um die Flüchtlinge in den zentraleuropäischen Raum zu bringen. Dies ist allerdings illegal und könnte für einen „Fluchthelfer“ eine empfindliche Strafe bedeuteten.

 

Wer ist das „Peng Collective“?

 

Die Vereinigung „Peng Collective“ besteht zum großen Teil aus Künstlern und Aktivisten. Schon mehrmals hatten sie in der Vergangenheit die Bevölkerung zu „zivilen Ungehorsam“ aufgerufen. Durch künstlerische Darbietungen wollen sie auf Probleme aufmerksam machen. Natürlich in Aktivistenmanier. Provokationen und Besuche bei Veranstaltungen von globalen Großkonzernen stehen an der Tagesordnung. Vor zwei Jahren hatten sie bei einem Wissenschaftswettbewerb in Berlin eine Ölfontäne inszeniert, um darzustellen, dass der Konzern Shell in der Arktis die Umwelt zerstört.

 

 

Rechtliche Probleme

 

Auch wenn es sich für viele Menschen nach einer tollen Idee anhört, kann eine Fluchthilfe zu vielen Problemen führen. Man verstößt gegen Gesetze, die enorme Konsequenzen mit sich tragen können. Wenn man wegen „Einschleusen von Ausländern“ verurteilt wird, so kann eine Gefängnisstrafe von bis zu fünf Jahren auf den Betroffenen zukommen. Eine andere Frage stellt sich auch: Was passiert mit den Flüchtlingen, wenn sie über die Grenzen gebracht worden sind? Allein ein Grenzübergang nach Deutschland verhilft Flüchtlingen nicht zu einem sicheren Leben. Die Menschen haben dann auch erstmal keine Unterkunft. Nicht jeder, der einen Flüchtling nach Deutschland bringt, hat auch die Möglichkeit ihn zu Hause aufzunehmen. Aktivist Maximilian Thalbach ist das klar. Der Aufruf richte sich, so Thalbach gegenüber dem Spiegel, „primär an Leute mit Protesterfahrung, an Leute, die bereits zivilen Ungehorsam geleistet haben“.

Hier könnt ihr euch das Video anschauen und euch in die Situation eines Fluchthelfers und Flüchtlings versetzen.

 

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Bildquelle: YouTube/MarieBauer