© Digital Dre Media (Fritz Meinecke - Facing the Unknown)

YouTuber Fritz Meinecke: „Wusste überhaupt nicht, was ich mit meinem Leben anfangen soll“

Durch seine Outdoor-Videos ist Fritz Meinecke bekannt geworden. Angefangen hat alles 2014 mit dem Besuch einer verlassenen Kirche. Heute zählt Meinecke zu den größten deutschen YouTubern, erreicht mit seiner Show „7 vs. Wild“ ein Millionenpublikum. Mit „Fritz Meinecke – Facing the Unkown“ startet der deutsche Abenteurer in Zusammenarbeit mit dem Streaming-Dienst discovery+ jetzt sein neues Projekt.

In der Serie, die am 19. April auf discovery+ erscheinen wird, verschlägt es den 33-Jährigen in jeder Folge an einen anderen Ort: Vom Regenwald West-Papuas bis in die Gletscherwelten Grönlands. Authentisch, emotional und spannend soll die Atmosphäre sein, versprechen die Macher, gepaart mit Hintergrundwissen von Experten und Einheimischen vor Ort. Wir haben Meinecke getroffen und mit ihm über die Serie, seine Reisen und Unsicherheiten nach der Schule geredet. 

Fritz Meinecke in Grönland (© Digital Dre Media)

Fritz Meinecke im Interview

ZEITjUNG: In deiner neuen Serie „Fritz Meinecke – Facing the Unknown“ hat es dich quer über den Globus in die verschiedensten Länder verschlagen – seien es die Gletscher Grönlands oder die Dünen der Sahara. Wie habt ihr die Länder ausgewählt?

Fritz: Das oberste Ziel war, wir wollten möglichst verstreut einmal die ganze Welt widerspiegeln – was natürlich in sechs Abenteuern nicht funktioniert. Aber an was denkt man? Dschungel, Wüste, Schnee, vielleicht etwas mit Tieren, das Element Wasser, Meer und Inseln, Berge… Und dann hat man im Endeffekt schon die sechs Destinationen. (…) Das ist eine bunte Mischung aus Recherche, anderen involvierten Leuten, die ein bisschen Zeit investieren und man hat eigene Sachen im Kopf, die man selbst mal gesehen oder gelesen hat. 

ZEITjUNG: Im Vorfeld wurde uns ein 20-minütiger Clip zur Verfügung gestellt und dabei spielten auch Einheimische vor Ort eine sehr große Rolle. Das ist gleichzeitig ein Versprechen der Serie, dass du dich regelmäßig mit Einwohnern oder Experten triffst und von ihnen lernst. Was war ein Erlebnis oder eine Lehre, die du aus deinen Reisen zur Serie mitgenommen hast?

Fritz: Das ist so krass schwer zu sagen, für was man sich entscheidet, weil ich dir das bei jeder Destination, jedem Land, sagen kann. In Südafrika haben wir eine kleine Ranger-Ausbildung gemacht und dabei haben wir uns viel mit dem Thema Spurenlesen beschäftigt. Das ist natürlich ein sehr spezieller Skill, aber für mich natürlich auch spannend hinsichtlich Survival und Outdoor. Die Reise in die Anden mit dem Flugzeugabsturz war eine emotionale Geschichte, weil wir Zeitzeugen getroffen haben. Wir haben Menschen erlebt, die 72 Tage lang im Eis überlebt haben, um das Überleben gekämpft haben, und sich über Wochen von ihren Freunden ernährt haben. Sie haben ihre eigenen Freunde gegessen, um am Leben zu bleiben. (…) Genau das ist aber das Spannende: Es ist jedes Mal so komplett unterschiedlich. Deswegen haben discovery+ und ich uns final auch für den Titel „Facing the Unknown“ entschieden, weil auch für mich so gut wie alles neu war. 

Fritz Meinecke in Mauretanien (© Digital Dre Media)

ZEITjUNG: Was bei dir als Typ auffällt: Du machst, worauf du Lust hast, du trittst selbstbewusst auf. Gerade nach deiner Schulzeit hast du verschiedene Stationen durchlaufen, hast Fachabitur probiert, in einer LKW-Schrauberbude gearbeitet, warst als Bankkaufmann tätig: Warst du damals schon so selbstbewusst, oder hast du zu dieser Zeit auch Unsicherheiten gehabt und Druck gespürt?

Fritz: Absolut unsicher. Ich wusste überhaupt nicht, was ich mit meinem Leben anfangen soll (…). Ich glaube, dass viele den Fehler machen, dass sie sich mit 18 oder sogar schon 16 für irgendetwas entscheiden und dann aber darin so gefangen sind und merken, dass sie das eigentlich gar nicht sind, es aber trotzdem weitermachen. Ich habe dieses eine Beispiel, das ich mein Leben lang durchgezogen habe, bis ich an dem Punkt war mit 26, an dem ich mich selbstständig gemacht habe: Wenn morgens der Wecker klingelt und jeden Tag dein erster Gedanke ist, „schei*e, ich habe keinen Bock“, dann musst du etwas ändern. Wir leben in Deutschland, wo wir ein gutes Sozialnetz haben und wo man ausprobieren kann. Was soll denn passieren? Dann kannst du halt mal nicht feiern gehen, dann kannst du dir mal nicht den Tank vollhauen, dann kannst du dir mal kein Auto leisten. Aber dann folge lieber dem, was dich glücklich macht, bis du es gefunden hast. 

Das gesamte Interview ist auf YouTube verfügbar:

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Bildquelle: © Digital Dre Media (Fritz Meinecke – Facing the Unknown)