Fünf Jahre jünger in acht Wochen: Wie Ernährung und Bewegung das Altern stoppen

Frauen können ihre biologische Uhr zurückdrehen – das legt zumindest eine Studie nahe. Sechs Frauen im Alter zwischen 46 und 65 Jahren nahmen an einem achtwöchigen Programm teil, das umfassende Änderungen in Ernährung, Schlafgewohnheiten und Bewegung umfasste. Zusätzlich erhielten sie Entspannungsübungen, Probiotika für Frauen, Phytonährstoffpräparate und persönliche Ernährungsberatung.

Die Ergebnisse sind beeindruckend: Bluttests zeigten bei fünf der sechs Teilnehmerinnen eine Reduktion des biologischen Alters um bis zu elf Jahre. Im Durchschnitt reduzierte sich das biologische Alter laut Fortune um 4,6 Jahre, so die Studie, die in der Fachzeitschrift Aging veröffentlicht wurde.

Unterschied zwischen biologischem und chronologischem Alter

Das biologische Alter beschreibt, wie alt die Zellen im Körper sind, während das chronologische Alter einfach die Anzahl der Lebensjahre angibt. Das biologische Alter wird auch epigenetisches Alter genannt, da es auf chemischen Veränderungen in der DNA basiert. Diese Veränderungen, beeinflusst durch Faktoren wie Stress, Ernährung oder Umweltgifte, können sich auf die Zellfunktion auswirken – und sind laut den Forschern reversibel.

Die Teilnehmerinnen der Studie waren durchschnittlich 58 Jahre alt. Das deutliche Ergebnis lässt sich, so die Autoren der Studie, weniger durch den Gesundheitszustand der Frauen als durch Veränderungen grundlegender biologischer Mechanismen erklären.

Ernährung als Schlüssel zur Verjüngung?

Ein zentraler Teil des Programms war eine speziell abgestimmte Ernährung. Die Frauen mussten täglich bestimmte Lebensmittel konsumieren, darunter:

  • Dunkles Blattgemüse (2 Tassen)
  • Kreuzblütler wie Brokkoli (2 Tassen)
  • Farbige Gemüsesorten (3 Tassen)
  • Kürbis- und Sonnenblumenkerne (je ¼ Tasse)
  • Rote Beete (1–2 Stück)
  • Leber oder ein entsprechendes Präparat (dreimal wöchentlich)
  • Eier (5–10 Stück pro Woche)

Zusätzlich gehörten sogenannte Methylierungs-Adapogene wie Beeren, Knoblauch, Grüner Tee, Rosmarin und Kurkuma zur täglichen Ernährung. Diese Stoffe unterstützen laut der Studie die DNA-Methylierung, einen Prozess, der die Genregulation beeinflusst.

Bewegung, Schlaf und Entspannung

Die Teilnehmerinnen passten auch ihren Lebensstil an: Sie tranken täglich acht Gläser Wasser, machten mindestens 30 Minuten Sport, führten Atemübungen durch und fasteten 12 Stunden nach ihrer letzten Mahlzeit. Sie schliefen mindestens sieben Stunden pro Nacht und nahmen zusätzliche Nahrungsergänzungsmittel wie Probiotika und Greens-Pulver-Drinks zu sich.

Obwohl keine Teilnehmerin das Programm vollständig einhielt, stellten die Forscher fest, dass eine durchschnittliche Adhärenz von 82 Prozent ausreichte, um deutliche Verbesserungen zu erzielen. Die persönliche Betreuung durch Ernährungsexperten habe zur hohen Einhaltung des Programms beigetragen, so die Autoren.

Stress als Altersbeschleuniger

Eine besondere Beobachtung der Studie war der Einfluss von Stress auf das biologische Alter. Ein männlicher Teilnehmer, der das Programm aufgrund familiärer Notfälle abbrechen musste, verzeichnete eine deutliche Verschlechterung seines biologischen Alters. Innerhalb von acht Wochen erhöhte sich sein biologisches Alter von 57,6 auf 61,6 Jahre, obwohl er ursprünglich mit einem chronologischen Alter von 71 Jahren jünger wirkte.

Vorherige Forschungen haben gezeigt, dass Stress zu einer plötzlichen Beschleunigung des biologischen Alterns führen kann, so die Wissenschaftler. Bei andauernden psychischen Belastungen wie Depressionen oder Angststörungen sind Betroffene oft biologisch älter als ihr tatsächliches Alter.

Revolutionäre Erkenntnisse mit Potenzial?

Die Studie liefert Hinweise darauf, dass gezielte Lebensstiländerungen das Altern nicht nur aufhalten, sondern umkehren können. Die Autoren betonten jedoch, dass weitere Untersuchungen nötig sind, um die genauen Mechanismen zu verstehen und die Ergebnisse auf eine breitere Bevölkerungsgruppe anzuwenden.

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Bild: Pexels, CC0-Lizenz