„Among Us“- Erfahrungsbericht: Ich habe das Hype-Spiel ausprobiert
Jetzt im zweiten Lockdown sind wir alle auf der Suche nach einem neuen Zeitvertreib. Puzzle bauen wird langsam langweilig, Spaziergänge sind bei den kalten Temperaturen auch nicht mehr so ansprechend. Deshalb habe ich mich umgeschaut, welche Beschäftigungen es sonst noch gibt und bin auf „Among Us“ gestoßen.
Gemeinsame Action mit Freunden
„Among-Us“-Let’s-Plays haben Fortnite- und Minecraft-Videos in ihrer Beliebtheit auf YouTube abgelöst und spielen tausende Views ein. Das Prinzip ist simpel: es handelt sich um ein Gruppenspiel, bei dem du dich mit deinen Freunden verbinden und gemeinsam spielen kannst. Für Smartphones ist die App, die erstmals 2018 auf den Markt kam, gratis, allerdings reicht das noch nicht, um spielen zu können. Wir haben uns über einen Sprachkanal bei Discord verbunden, denn Teamwork ist bei „Among Us“ überlebenswichtig!
Der Ablauf sieht so aus: Öffnet man die App, gibt es auf dem Startbildschirm die Auswahl zwischen einem „Local“ und einem „Online-Spiel“ – wir stiegen in den Online-Bereich ein. Ein*e Spieler*in erstellt dann ein privates Spiel, das nur gespielt werden kann, wenn du den dazugehörigen Code bekommst. Und dann beginnt das Abenteuer auch schon!
Wer ist der „Impostor?“
Alle Spieler werden anfangs in einen Warteraum geschickt, in dem übrigens die eigene Spielfigur personalisiert werden kann. Corona-konform kannst du dir so zum Beispiel einen Klopapier-Hut auf den Kopf setzen.
Das Setting ist eine Raumstation mit verschiedenen Räumen und die Situation folgende: unter die Crew hat sich ein*e Mörder*in geschlichen, der*die versucht, alle anderen der Reihe nach auszulöschen – der Impostor. Wir waren 7 Spieler, deshalb gab es einen Impostor. Die Anzahl kann aber manuell erhöht werden, um das Spiel schwieriger zu machen. Im Laufe der Runde gibt es verschiedene Aufgaben zu lösen, die, wenn sie die gesamte Crew schnell erledigt, zu einem vorzeitigen Sieg gegen den Eindringling führen können. Hierbei darfst du deine Umgebung nie aus den Augen lassen, um nicht rücklings gekillt zu werden. Wenn ihr euch durch die Map bewegt und eine Leiche entdeckt, muss das sofort gemeldet werden. So wird nämlich die lebenswichtige Diskussion eingeleitet, die euch die Chance gibt, jede Runde eine*n Verdächtige*n zu nominieren, der*die bei einer Mehrheit der Stimmen eliminiert wird. Mit etwas Glück und Geschick handelt es sich dabei um den Impostor.
Das Prinzip erinnert an das Kartenspiel „Werwolf“, das ich vor Corona gerne in größerer Runde gespielt habe. Auch für „Among Us“ gilt: je mehr Spieler*innen, desto besser!
Mein Fazit: Traue niemandem!
Ich habe schnell gelernt, niemandem zu vertrauen. Wer es nämlich geschickt anstellt, kann sich nicht nur für jede Situation ein Alibi beschaffen, sondern die Anderen so täuschen, dass er*sie am Ende gewinnt. Kleine Tricks wie das Benutzen von geheimen Luftschächten oder Hebeln, die andere in Räume einsperren können, helfen da zusätzlich. (Ich als Anfängerin habe noch nicht herausgefunden, wo die sind…)
In der ersten Runde war ich heillos überfordert, muss ich zugeben. Ich hatte keinen Plan vom Spiel, wusste nur grob, worum es überhaupt ging und habe mich auf die erste Runde nicht vorbereitet. Deshalb: Lasst euch alles vorab in Ruhe erklären. Vor allem die Mini-Games sind manchmal nicht ganz selbsterklärend, und wenn man ohnehin unter Zeitdruck steht, kann das nervig werden.
Trotz den anfänglichen Startschwierigkeiten habe ich das System aber schnell verstanden und mit fortschreitender Spielzeit wurde ich nicht nur immer besser, sondern mein Spaß an der Sache auch immer größer. Zwei Stunden vergingen wie im Flug. Games am Handy habe das letzte Mal gespielt, als ich 16 war, aber „Among Us“ hat mich in seinen Bann gezogen. Kein Wunder, dass es jetzt eine Renaissance erlebt, denn so kannst du endlich wieder unterhaltsame Zeit mit Freund*innen verbringen. Wenn auch virtuell.
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Bildquellen: Screenshots aus dem Spiel „Among Us“