Lily James und Shazad Latif

Im Interview mit Lily James und Shazad Latif: Zwischen Leidenschaft und Pragmatismus

In der romantischen Komödie „What’s Love Got to Do with It?“ sind Lily James (33) und Shazad Latif (34) auf der Suche nach der wahren Liebe: Im Interview sprechen die befreundeten Schauspieler*innen über ihre Rollen in der Rom-Com, Selbstliebe und ihre persönliche Einstellung in Sachen romantische Beziehungen.

Das Interview wurde aus dem Englischen übersetzt.

Lily, die Rollen, die du gespielt hast, könnten nicht unterschiedlicher sein. Du hast Cinderella, Donna in Mamma Mia, Pamela Anderson in Pam & Tommy und jetzt die Filmemacherin Zoe porträtiert. Welche Rolle war bisher deine Lieblingsrolle – und warum?

Lily James: Es fällt mir total schwer, mich zu entscheiden. Es fühlt sich an, als müsste ich ein Lieblingskind wählen. Die Rollen, die ich verkörpert habe, sind alle zu einem Teil von mir geworden. Das waren unterschiedliche Erfahrungen, die mein Leben geprägt haben. Ich verbinde die Rollen mit unterschiedlichen Lebensphasen, Menschen und Ländern. Es war etwas sehr Schönes, Zoe zu spielen, weil ich in London war und Shazad und ich alte Freund*innen sind. Jemima Khan hat ein so brillantes Drehbuch geschrieben. Dieser Film ist wirklich etwas ganz Besonderes, sehr tiefgründig und ehrlich.

Während Zoe auf leidenschaftliche Weise nach der großen Liebe sucht, lässt Kaz seine Eltern über sein Schicksal entscheiden. Wenn ihr beide über euer Liebesleben nachdenkt, würdet ihr sagen, ihr seid so romantisch wie Zoe oder so pragmatisch wie Kaz?

Shazad Latif: Ich bin definitiv genauso leidenschaftlich wie Zoe. Team „Herz“, Baby!

Lily James: Ich denke, man braucht ein gesundes Gleichgewicht zwischen beidem. Ich mochte die Reise, die Zoe unternommen hat. Sie ändert wirklich ihre Sicht auf die Liebe. Sie ist neugierig, lernt und passt sich an.

Shazad Latif: Ja, das stimmt. Kaz und Zoe mussten beide sehr oft in sich gehen. Ich denke, das müssen wir alle tun. 

Lily James: Passend dazu muss ich an das Zitat von RuPaul denken: „Wenn du dich selbst nicht liebst, wie zum Teufel willst du dann jemand anderen lieben?“ Ich liebe dieses Zitat und habe es als Mantra verinnerlicht.

In „What’s Love Got to Do with It?“ hat Zoe Schwierigkeiten, die richtige Liebe in der digitalen Welt zu finden. Kannst du ihre Erfahrungen nachempfinden, Lily?

Lily James: Glücklicherweise nicht. Mein Bruder hat seine Frau über eine Dating-App kennengelernt, also denke ich, dass es definitiv funktioniert. Ich selbst habe Dating-Apps aber nie verwendet. 

Shazad, du warst einer der ersten Schauspieler*innen, die für diesen Film an Bord geholt wurden – unter anderem deshalb, weil dein Vater auch aus Pakistan kommt. Was war die größte Herausforderung bei der Darstellung der pakistanischen Kultur in diesem Film?

Shazad Latif: Ich denke, die Darstellung einer Kultur in einem Film ist immer schwierig, vor allem wegen der Details. Jemima Khan ist für mich eine Pakistanerin, für alle Pakistaner*innen ist sie eine Pakistanerin. Ich denke, sie hat die Kultur im Film wirklich gut dargestellt. Es lag vor allem an uns Schauspieler*innen, die Szenen so realistisch wie möglich zu spielen – vor allem die Szenen im Rahmen der Familie. Wir mussten darauf achten, dass die Szenen nicht klischeehaft, zu albern oder zu sehr wie aus einer Sitcom wirken.

Lily James: Oh ja. Shekhar Kapur war der perfekte Regisseur für diese Aufgabe. Ihm ist es wichtig, die Wahrheit einzufangen. Wir haben Monate damit verbracht, mit ihm zu sprechen und uns auf tiefe spirituelle Reisen zu begeben, um herauszufinden, was es bedeutet, ein Mensch zu sein.

Was konntet ihr aus diesem Film lernen?

Shazad Latif: So einiges. Ich habe zum Beispiel gelernt, dass es unglaublich wichtig ist, ganz offen über die Dinge zu sprechen, die einen belasten und nicht alles für sich zu behalten. Der Film hat mich vor allem einiges in Bezug auf Selbstliebe gelehrt.

Lily James: Wir haben uns auf diese wunderbare Reise begeben, die manchmal wirklich intensiv war. Ich persönlich habe sehr viel über Familie beziehungsweise über die Liebe jenseits romantischer Beziehungen gelernt. Zoe und Kaz haben beide eine schwierige Mutter-Kind-Beziehung. Es gibt so viel Unausgesprochenes und so viele Missverständnisse. Und wenn Zoe und Kaz schließlich offen mit ihren Müttern sprechen, wachsen sie über sich selbst hinaus – und zwar so sehr, dass ihre Beziehungen aufblühen. Das ist total schön.

Folge ZEITjUNG auf FacebookTikTok und Instagram!
Foto: © Studiocanal GmbH/ Robert Viglasky