Pornostar Aische Pervers im Interview

Du drehst ja auch YouTube-Videos, in denen du deinen Zuschauern Ratschläge gibst – zum Beispiel für das erste Mal Analsex. Wieso ist dir so eine Aufklärungsarbeit wichtig? Siehst du dich als Aktivistin?

„Als Aktivistin sehe ich mich so direkt nicht, das macht mir einfach Spaß – ich unterhalte und informiere meine Community gerne. Auf Social Media bekomme ich so viele Fragen zu Themen wie dem ersten Analsex gestellt, die Jungs und Mädels schreiben dann immer, dass das in meinen Pornos ja alles so gut funktionieren würde (lacht). Aber auch bei mir hat es viele Male sehr weh getan und nicht funktioniert. Ich glaube, die wenigsten Frauen finden das auf Anhieb geil, da bedarf es einfach einer gewissen Vorbereitung. Irgendwie ist YouTube für mich auch ein Ort, an dem ich über die Dinge berichten kann, die in meinen Pornos zwar nicht direkt zu sehen sind, aber trotzdem dazu gehören.“

Ist es deiner Meinung nach gut, wenn junge Menschen Sex das erste Mal in Pornos sehen?

„Hm, gut ist es wahrscheinlich nicht, aber es lässt sich teilweise auch einfach nicht vermeiden. Ich erinnere mich an meine Kindheit, ich bin wohlbehütet aufgewachsen, und hab dann auf meinem kleinen Röhrenfernseher immer heimlich die Softpornos geguckt, die nachts auf Sat1 liefen. Man war natürlich neugierig, was da passiert, besonders in der Pubertät. Okay, das, was ich mir da angesehen habe, ist vermutlich sehr harmlos gegenüber dem, was Jugendliche heute so alles im Internet finden. Aber auch da spielen die Eltern für mich wieder eine große Rolle: Kinder müssen lernen, dass Pornos nicht mit dem echten Sexleben vergleichbar sind, dass dort alles überspitzt dargestellt ist, um Fantasien und Bedürfnisse – vor allem von Männern – schnell zu befriedigen, und dass sie Frauen natürlich respektieren und nicht wie ein Stück Vieh behandeln sollten. Das ist meiner Meinung nach wirklich wichtig, dass Eltern ein gutes Vertrauensverhältnis zu ihren Kindern haben und ihnen einfach die richtigen Werte vermitteln.“