Pornostar Aische Pervers im Interview

Wirst du manchmal auf der Straße erkannt? Wie ist das für dich?

„Ja, ich werde tatsächlich relativ häufig auf der Straße erkannt. Zu 99 % sind das sehr positive Erlebnisse, bei denen die Leute sich freuen, mich zu treffen. Ich wundere mich immer ein bisschen, warum mich auch so viele Mädels erkennen – und manchmal macht es mir Angst, dass mich auch so viele sehr junge Menschen erkennen. Einmal habe ich in einem Einkaufszentrum mit einem recht jungen Mädchen ein Selfie gemacht, weil sie mich danach gefragt hatte. Danach hat mir die Mutter mir auf Instagram geschrieben, was mir denn einfallen würde, mit ihrer Tochter ein Bild zu machen. Da dachte ich mir dann, dass sie dazu vielleicht lieber ihr eigenes Kind befragen sollte, anstatt mich. Zu der Sache mit dem Wiedererkennen gibt es auch eine ganz witzige Story: Bei uns war einmal ein Handwerker in der Wohnung, am Abend war ich in der Cam live. Dort schrieb dann plötzlich jemand: „Hey, dich kenn‘ ich doch!“ Ich dachte mir, der hatte mich vielleicht mal im Fernsehen gesehen, aber nein, es war der Typ, der am Morgen bei mir Kabel verlegt hatte. Yey! Danach meinte er dauerhaft, ich hätte ihn ja so freundlich angeguckt, ob wir uns nicht mal treffen wollen. Da wurde das Ganze dann etwas weird.“

Würdest du dich als Feministin bezeichnen? Passen Pornos und Feminismus für dich zusammen?

„Puh, ich glaube ich bin jetzt nicht wirklich eine typische Feministin. Ich finde es ganz furchtbar, wenn Frauen Zuhälter haben, sie für irgendwelche Männer anschaffen gehen und alles abgeben müssen, solche Typen verachte ich. Sicherlich sagen viele, ich bin keine Feministin, weil ich in Pornos Dinge tue, die man mit Frauen vielleicht nicht machen sollte – der große Unterschied ist aber, dass das bei mir freiwillig passiert und mich keiner dazu zwingt. Ich weiß einfach, dass sich härtere Sachen besser verkaufen, und mache das dementsprechend, um mein Geld zu verdienen. Dennoch glaube ich, dass ich nicht das Inbild von Feminismus bin, weil ich dafür zu viele Dinge mache, die manchen Feministinnen glaube ich nicht passen würden. Ich habe zum Beispiel auch Fler supportet, weil der mich gebeten hat, ein Unboxing von seiner neuen Musikbox zu machen. Seine Songs werden von Feministinnen ja auch nicht gerade gefeiert – für mich ist das Kunst, man darf das, was die Leute da so sagen, nicht zu ernst nehmen. Ich habe aber auch die Stärke, von solchen Dingen Abstand zu halten und einzuschätzen, was ernst und was nicht ernst gemeint ist – vielleicht können das viele Teenies heutzutage noch nicht. Dann sehe ich allerdings vor allem die Eltern in der Pflicht: Die müssen ihren Kindern erklären, was richtig und was falsch ist und ihnen beibringen, dass Raptexte oder auch Pornos nicht das echte Leben abbilden.“