Heaven Knows Whhat Junkie Film

„Heaven Knows What“: Der erste ehrliche Junkie-Film

Fridolin Achten

„Heaven Knows What“ ist kein gewöhnlicher Junkie Film. Keine Oscar prämierte Koryphäe auf dem Regiestuhl. Keine sorgfältig gecasteten Hollywood Superstars. Keine Glorifizierung des Drogenkonsums und vor allem: Kein Bullshit. Regisseur Josh Safdie erzählt die Geschichte von Harley, einer jungen Frau aus New Jersey, die nicht nur auf der Suche nach dem nächsten Fix ist, sondern auch nach der Aufmerksamkeit und Liebe ihres Freunds Ilya. Wieso kein Bullshit? Safdie schlenderte einst durch die Straßen des New Yorker Diamond Districts als ihm eine junge Frau ins Auge stach. Arielle Holmes kämpft sich durch den Alltag. Als Ex-Heroin Junkie lebt sie von den Spenden, die ihr der ein oder andere Fremde in den Becher wirft. Die beiden kommen ins Gespräch. Safdie, inspiriert von den Erzählungen der jungen Arielle Holmes, schreibt ein biographisches Drehbuch anhand ihrer Erzählungen und der Clou an der ganzen Sache: Holmes soll sich selber spielen. Nur ihr Name sei verändert. „Heaven Knows What“ war geboren.

 

Vom Tellerwäscher zum Millionär

 

„Diese Scheiße stört mich“, antwortet Holmes auf die Frage, ob ihre Geschichte in das klassische amerikanische Schema des kleinen Normalos passt, der sich mit harter Arbeit und einem Lebenswandel seine Träume erfüllt. Holmes möchte keine Inspiration sein. Auch bereut sie diesen Teil ihres Lebens nicht. „So wie ich das sehe, war das einfach ein anderes Kapitel meines Lebens. In unserer Gesellschaft sieht man diesen Teil meines Lebens als einen schlechten an, aber so sehe ich das nicht.“ In einer weit aus besseren Ausgangslage angekommen weiß Holmes, dass ihr Leben nicht einfacher wird. Mit 21 hat sie zwar schon viel Scheiße erlebt, doch es werden noch viele Herausforderungen kommen, denen sie sich stellen muss. „Heaven Knows What“ ist ein harter Film. Ohne die bereits bekannte Verherrlichung von Drogen in Filmen wie „Requiem for a Dream“ oder super ästhetische Blut-Spritzen Shots aus „Pulp Fiction“, zeigt dieser Film einem einfach die harte Realität eines Heroin infizierten Liebespaars in den dreckigen Straßen von New York, auf der Suche nach ihrem eigenen romantischen Abenteuer.

 

 

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Bildquelle: YouTube/RADiUS