KI krempelt den Jobmarkt um: Gen Z muss jetzt die richtige Antwort liefern – mit Skills statt Jobtitel

Künstliche Intelligenz ersetzt immer mehr Arbeitsplätze. Gerade dann, wenn man noch jung ist und noch gar nicht seinen Weg in den Arbeitsmarkt gefunden hat, kann sich einem also schon einmal die Frage stellen: Wie zur Hölle soll ich noch am Arbeitsmarkt einen Job finden, wenn eh alles von KI übernommen wird?

„Lern doch xy, ist ein sicherer Job und gut bezahlt“: Diesen Satz haben viele von uns auf irgendeine Art und Weise mal von unseren Eltern gehört. Früher hatten sie damit vielleicht nicht ganz Unrecht, doch heute sieht die Sache anders aus. Viele Arbeitsplätze, die früher ein sicheres Einkommen versprachen, werden jetzt wegrationalisiert – „dank“ KI.

Innerhalb der nächsten fünf Jahre werden weltweit 92 Millionen Menschen ihren Job an KI verlieren. So steht es im Future of Jobs Report 2025 des World Economic Forum (WEF). Zwischen 2020 und 2024 sind in den USA laut SQ Magazine bereits 2,4 Millionen Jobs an die KI verloren gegangen. Doch wie geht man damit um?

KI-Forscher rät: Setzt den Fokus auf Aufgaben, nicht Jobtitel

James Ransom ist KI-Forscher am University College London. Dort studiert er den Einfluss künstlicher Intelligenz auf die Arbeitswelt. Im Gespräch mit dem Wirtschaftsmagazin Business Insider erklärt Ransom, dass sich die Regeln für den Einstieg in den Arbeitsmarkt ändern – und das mit einem hohen Tempo.

Am schlauesten sei es laut Ransom derzeit nicht, prestigeträchtigen Titeln hinterherzujagen. Wichtiger sei es, die Aufgaben in diesem Job zu verstehen – und zu wissen, wie man KI nutzen kann, um diese effektiver zu erledigen.

„Das bedeutet nicht, dass man KI einfach blindlings umarmt, nur um ihrer selbst willen“, stellt Ransom klar. „Es bedeutet vielmehr, kritisch darauf zu schauen, was sie leisten kann – insbesondere in Bereichen, in denen weiterhin ein Mensch im Arbeitsprozess gebraucht wird, der aber durch KI deutlich gestärkt oder beschleunigt werden könnte.“

Nur wenige Jobs lassen sich wirklich vollständig automatisieren. Die meisten benötigen weiterhin menschlichen Input – eine Nuance, die laut Ransom oft verloren gehe, wenn darüber diskutiert wird, welche Jobs sicher sind.

Erfahrung mit KI bleibt weiterhin gefragt

Die Erfahrung der Gen Z mit KI könnte sich in Zukunft als ihre größte Stärke auf dem Arbeitsmarkt herausstellen. „In einer typischen Organisation gibt es keine Menschen, die verstehen, was ein LLM ist oder welche Stärken und Einschränkungen es hat“, sagte Ransom. 

Vor allem dort, wo sich ein Gewinn oder eine Zeitersparnis durch die eigene Arbeit nachweisen lässt, sei man auch in Zukunft sicher: „Um sich abzusichern, sollten Sie die Dinge tun, die KI nicht kann. Vor allem solche, die Interaktion, soziale Fähigkeiten, Führung, Aufsicht und die Fähigkeit beinhalten, KI zur Lösung von Problemen einzusetzen.“

Laut genanntem WEF-Report sollen bis 2030 übrigens auch rund 170 Millionen neue Stellen entstehen. Nun mag man meinen, dass dies im Vergleich zu den 92 Millionen verlorenen ein klares Plus darstellt.

Trotzdem warnt das WEF davor, leichtfertig damit umzugehen und fragt: „Was ist mit denen, die durch das Raster fallen? Die psychologische Belastung durch plötzliche, KI-bedingte Arbeitslosigkeit bleibt weitgehend unbeachtet.“

Wer werden wir sein ohne unsere Arbeit?

Quelle: World Economic Forum

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