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Petra László tritt nach – Ungarische Kamerafrau will vor Gericht ziehen

Anfang September schoss ein unglaubliches Video durchs Netz: Eine ungarische Kamerafrau wurde selbst dabei gefilmt, wie sie an der Grenze zu Serbien nach Flüchtlingen tritt und einem Mann mit Kind auf dem Arm ein Bein stellt. Damit machte sich Petra László zur meist gehassten Person Europas. Empörungen und Entsetzen waren die Reaktionen der Bürger auf diesen unglaublichen Vorfall.

Doch die Menschen im Netz gingen noch weiter. Unter dem Hastag #PetraLászló bekam die inzwischen arbeitslose Kamerafrau unter anderem bei Twitter Morddrohungen und wurde wüst beschimpft. Bei Facebook wurde eine „Petra László Shame Wall“ errichtet. Manche wünschten ihr einen langsamen und grausamen Tod. Wir fanden: Trotz Schandtat geht das zu weit. Jetzt schlägt sie zurück – und verklagt Facebook und einen der Flüchtlinge.

 

Vorwurf an Facebook: Das Netzwerk habe zur Hetze beigetragen

 

Wie sie der russischen Zeitschrift „Izvestia“ in einem Interview gegenüber äußerte, betreffe der an das Netzwerk gerichtete Vorwurf deren „Untätigkeit“, nicht gegen Hassbotschaften und Drohungen vorgegangen zu sein. In ihrem Namen veröffentlichte Profile, wie der „Shame Wall“, dienten weiterhin als Plattform für gegen sie gerichtete öffentliche Anfeindungen. Zu ihrer Verteidigung errichtete Profile seien von Facebook allerdings gelöscht worden. Ein klares Statement. Für László eine Unverschämtheit: „Wir sind der Meinung, dass Facebook eine zentrale Rolle in meiner jetzigen Situation gespielt hat. Das Netzwerk hat maßgeblich zu der Hetze gegen mich beigetragen“, sagt László gegenüber „Izvestia“.

Auch der von ihr getretene Syrer bekomme eine Klage an den Hals. Der Mann hatte zunächst die Polizei beschuldigt, anschließend aber seine Aussage geändert. Laut RP Online äußerte László gegenüber der russischen Zeitschrift, die Klage sei für sie und ihren Mann „eine Frage der Ehre“. Noch läuft ein Prozess gegen sie. Sobald dieser beendet ist, wolle sie selbst vor Gericht ziehen. Sie habe auch heute noch große Angst um ihr Leben und erwäge, das Land zu verlassen – vermutlich in Richtung Russland.

Hier einige Reaktionen bei Twitter unter dem Hastag #PetraLászló auf diese Nachricht: