Fixed und Growth Mindset; Bild von Cookie the Pom

Fixed und Growth Mindset: Zu welcher Gruppe gehörst du?

Fixed und Growth Mindset: Immer mehr Firmen, insbesondere Startups, setzen auf den Ansatz aus der Psychologie, um Mitarbeiter*innen zu fördern. Aber warum? Und wie kann es auch bei der eigenen Persönlichkeitsentwicklung und im Alltag helfen? 

Fixed und Growth Mindset – was klingt, als entstammte es aus der Feder eines fragwürdigen Mindset-Coaches, der über YouTube-Ads seinen überteuerten Kurs verkaufen will, geht auf Beobachtungen von Carol Dweck zurück, Professorin an der Stanford University für Psychologie. In einem experimentellen Versuchsaufbau gab sie Grundschulkindern Puzzles zu lösen, die mit der Zeit immer schwieriger wurden. Die Reaktionen fielen dabei sehr unterschiedlich aus. In ihrem Buch schreibt Dweck, dass besonders eines der Kinder sie überrascht habe: Statt an den schwereren Puzzles zu verzweifeln, rieb es die Hände ineinander und sagte, dass es Herausforderungen liebe. „Jeder hat Vorbilder – jemand, der an einem kritischen Lebenspunkt den Weg weist. Diese Kinder waren meine Vorbilder“, wird Dweck später sagen. „Sie wussten etwas, dass ich nicht wusste.“

Das Ergebnis weiterer Forschung: Menschen haben zwei Arten von Denkweisen – Fixed und Growth Mindset. Letzteres beschreibt dabei, dass eine Person davon überzeugt ist, dass durch entsprechende Bemühungen Intelligenz, Fähigkeiten und Talente erlernbar sind. Jemand mit einer fixen Denkweise tendiert jedoch eher dazu zu sagen, dass Eigenschaften von Natur aus stabil und im Laufe der Zeit unveränderbar sind. Um herauszufinden, zu welcher der beiden Gruppen man selbst eher gehört, empfiehlt Dweck die Reflexion über die folgenden vier Aussagen und ob man ihnen zustimmt. 

Welches Mindset hast du?

1 Die eigene Intelligenz ist etwas Fundamentales, das man selbst nicht verändern kann. 

2 Man kann neue Dinge erlernen, allerdings nicht verändern, wie intelligent man ist. 

3 Ganz egal, wie intelligent man ist, man kann die eigene Intelligenz immer ein wenig verändern. 

4 Man kann zu jedem Zeitpunkt die eigene Intelligenz fundamental verändern. 

Frage 1 und Frage 2 erhalten mehr Zustimmung von Menschen mit einem Fixed Mindset, während Frage 3 und 4 mehr Zustimmung von Menschen mit einem Growth Mindset erhalten. Es ist allerdings gängig, dass Menschen eine Mischform der beiden Haltungen unterstützten und dieser Schnelltest deswegen kein eindeutiges Ergebnis bringt. Die Fragen müssen sich dabei nicht nur auf die Intelligenz beziehen, sondern auch auf die Persönlichkeit und den Charakter. 

1 Man ist eine bestimmte Art von Person und es gibt nicht viel, was man daran ändern kann. 

2 Egal, welche Art von Person man ist, man kann sich immer grundlegend verändern. 

3 Man kann versuchen, Dinge anders zu machen, man wird sich selbst aber nie im Kern verändern. 

4 Man kann immer einfache Dinge verändern, die die eigene Persönlichkeit beeinflussen. 

In diesem Fall stimmen Menschen mit einer fixen Haltung den Aussagen 1 und 3 mehr zu, Menschen mit einem Growth Mindset den Fragen 2 und 4.