Fixed und Growth Mindset; Bild von Cookie the Pom

Fixed und Growth Mindset: Zu welcher Gruppe gehörst du?

Wie ein Growth Mindset helfen kann

Insbesondere in herausfordernden Situationen zeige sich das Potential eines wachstumsorientierten Ansatzes, so Dweck. Herausfordernde Situationen könnten für Menschen mit einer fixen Denkweise katastrophal sein, da sie davon ausgehen, dass es keine Chance auf Verbesserung gibt, wenn sie nicht bereits über die Fähigkeiten oder die Intelligenz verfügen, um eine Aufgabe zu bewältigen. 

Die Harvard University verweist zudem auf weitere Benefits. So fördert ein Growth Mindset unter anderem die Resilienz. Dweck untersuchte in diesem Zusammenhang die Gehirnaktivitäten von Studierenden, während sie Fehler von ihnen korrigierte. Während Student*innen mit einer wachstumsorientierten Haltung eine hohe Aktivität aufwiesen, zeigten die Gehirne derer mit Fixed Mindset keine zusätzliche Aktivität. Die Argumentation: Ein Fixed Mindset hält einen Menschen physisch davon ab, aus Fehlern zu lernen und damit die eigene Kompetenz und Komfortzone zu erweitern. 

Zusätzlich argumentiert die Harvard University, dass ein Growth Mindset zu einem gewissen Grad an Bescheidenheit beitrage. Es erinnere einen Menschen konstant daran, dass es noch mehr zu lernen gibt und die eigenen Fähigkeiten zu jedem Zeitpunkt des Lebens beschränkt sind. 

Ein Growth Mindset fördern

Um die eigene Haltung mehr in Richtung eines wachstumsorientierten Ansatzes zu öffnen, empfiehlt Dweck, zunächst das eigene Fixed Mindset anzunehmen und darüber zu reflektieren. Es sei keine schlechte Eigenschaft, sondern schlicht das Ergebnis der Evolution des Menschen. Wichtig sei in diesem Zusammenhang, Bereiche und Situationen zu identifizieren, in denen das eigene Fixed Mindset besonders stark ausgeprägt ist – zum Beispiel Prüfungen, soziale Situationen oder Deadlines. Der Schlüssel sei Selbstreflexion. Warum verhalten wir uns, wie wir uns verhalten? Welche Auswirkungen hat das auf unsere Mitmenschen? Mit diesen Erkenntnissen könne man dann bewusster eigene Entscheidungen zugunsten eines Growth Mindsets treffen.

Klar ist aber auch, dass weder das eine noch das andere Mindset als besser oder schlechter dargestellt werden soll. Dweck ermutigt nur insofern, als dass Angst nicht der treibende Faktor sein sollte, warum man sich nicht verändert. „Veränderung kann hart sein, aber ich habe noch nie jemanden sagen hören, dass es das nicht wert gewesen sei.“ Weiter argumentiert Dweck: „Haben sich alle meine Probleme in Luft aufgelöst durch das Growth Mindset? Nein. Aber ich weiß, dass ich ein anderes Leben habe – ein reicheres. Ich fühle mich lebendiger, mutiger und bin eine offenere Person geworden. Es liegt an jedem selbst zu entscheiden, ob es richtig für einen ist. Vielleicht ist es das, vielleicht nicht. So oder so empfehle ich, das Growth Mindset in Gedanken zu behalten.“ Denn die nächsten Herausforderungen des Lebens kommen irgendwann. Und dann, so Dweck, kann man allein vom Wissen über das Growth Mindset profitieren.

Könnte auch interessant sein:

Bild: Cookie the Pom (Unsplash), CC0-Lizenz