Kohlekraftwerk und Windräder

Kohleausstieg: Wie gelingt der Wandel?

Der Kohleausstieg: Während die Befürworter*innen hierzulande gerne als Vorbild vorangehen wollen und in ihm einen notwendigen Schritt gegen den Klimawandel sehen, befürchten Kritiker*innen steigende Preise und Unsicherheit bei der Stromversorgung sowie den Verlust tausender Arbeitsplätze. Wie sollte man also damit umgehen? 

Kohleausstieg: Warum überhaupt?

Schon lange wird von der sogenannten Energiewende gesprochen. Doch selbst im dritten Quartal 2020 stammte noch mehr als ein Viertel der im Inland gewonnenen Strommenge aus Kohle. Besonders für Umweltschützer*innen ein Schlag ins Gesicht. Weitläufig bekannt ist, dass die Abkehr vom Kohlestrom einen essentieller Schritt für den Klimaschutz darstellt. Die Energie, die als Strom in den Haushalten ankommt, wird bei einem Verbrennungsprozess gewonnen, bei dem auch eine große Menge an Kohlendioxid ausgestoßen wird. Bei Braunkohle entspricht das 1150 Gramm Kohlendioxid pro Kilowattstunde, bei Steinkohle immer noch 900 Gramm. Zur Einordnung: Bei Erdgas sind es nur 300 Gramm.

Der hohe Ausstoß von Kohlendioxid ist aber nicht das einzige Problem. So wird bei der Gewinnung von Kohle auch massiv in die Landschaft eingegriffen. Zwar kann das betroffene Land danach natürlich wieder rekultiviert werden, doch viele Tier- und Pflanzenarten und florierende Biotope werden nicht wieder zurückkehren – zu irreversibel sind die Schäden. 

Aus diesem Grund haben Bundestag und Bundesrat den Ausstieg aus der Kohlestromversorgung per Gesetz am 3. Juli 2020 beschlossen. Alternative Energien wie Windenergie und Sonnenenergie sollen stattdessen gefördert werden. „Deutschland wird bis spätestens 2038, möglichst schon 2035, aus der Kohlestromversorgung aussteigen. Noch bis 2020 werden erste Braunkohle-Kraftwerke stillgelegt und die erste Ausschreibungsstudie zur Abschaltung von Steinkohlekraftwerken durchgeführt“, heißt es in einem FAQ zum Kohleausstieggesetz auf der Website des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit.