Maayan Sophia Weisstub morningwish

Diese Künstlerin verbindet mit ihren „Body Doodles“ gekonnt Realität und Fantasie

Sei es bei längeren Telefonaten oder in der Vorlesung ein Kugelschreiber und ein Stück Papier sind selten fern und schon fangen wir an rumzukritzeln. Auf der Rückseite von Briefumschlägen, am Rand des Skripts oder auf kleinen Klebezetteln fangen wir an lustig Kästchen auszumalen, geometrische Formen mehr oder weniger realistisch zu schattieren oder kleine Strichmännchen übers Papier spazieren zu lassen. Beim nächsten Aufräumen landen die kleinen Kritzeleien dann aber auch da, wo sie hingehören: im Papierkorb. Anders die Kritzeleien der 26 jährigen Künstlerin Sophia Maayan Weisstub, die in Tel Aviv lebt und arbeitet.

Weisstub, eine ausgebildete Malerin und Fotografin, kritzelt gekonnt kleine Tiere, Körper oder Gegenstände auf Schnappschüssen ihrer Lippen, Augen, Nase und Ohren. Was dabei rauskommt? Die witzige und freche Bilderreihe „Body Doodles“, die ein neues Licht auf die enge Beziehung zwischen Kunst und Natur wirft. Eigentlich bekannte Körperteile wie Augen oder Lippen bekommen plötzlich eine ganz neue und eigenständige Bedeutung. Da können Wimpern schon einmal zu Besen werden oder Lippen die Höcker eines Kamels sein. Wie sie auf ihre ausgefallenen Ideen kommt, haben wir für euch herausgefunden.

 

ZEITjUNG: Sophia, erzähl uns doch Mal was für eine Idee hinter deinen Kritzeleien steckt.

Sophia: Die Idee der Fotoreihe ist einmal einen Blick hinter das Offensichtliche zu werfen. Erkennen, dass da mehr zu sehen ist, als nur die Oberfläche. Es ist eine Einladung, sich zu wundern und tiefer nach Bedeutung zu forschen.

 

Steckt eine Botschaft hinter deinen Bildern, was möchtest du mit ihnen ausdrücken?

Von Bild zu Bild gibt es eine andere Botschaft, die dahinter steckt. Die Hauptaussage ist „Nimm dir einen Augenblick, schau und denk nochmal drüber nach“. Die einen Bildern thematisieren Sexualität und andere Emotionen wie Schmerz, Verlust und Traurigkeit. Sofern der Betrachter etwas aus meiner Arbeit ziehen kann, ganz gleich, was es sein mag, ist das in meinen Augen die Botschaft.

 

Hast du schon eine fixe Idee im Kopf, was du auf die Photos zeichnen wirst oder machst du die Fotos und überlegst dir danach, was du damit anstellen möchtest? Was war zuerst da – die Idee der Zeichnung in deinem Kopf oder das Foto?

Manchmal kommt mir eine Idee einfach so in Kopf, ein anderes Mal blicke ich in Spiegel, schaue mir Fotos an und versuche mich so zu inspirieren. Die Idee zeigt sich dann oft von ganz alleine und ich bin einfach nur da und zeichne sie, um sie auch anderen zu zeigen.

 

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