Leiden Sie an der Schlafkrankheit Narkolepsie?

Laut offiziellen Studien leiden in Deutschland etwa 40.000 Menschen an der Krankheit Narkolepsie, die umgangssprachlich auch oft als Schlafkrankheit oder Schlafsucht bezeichnet wird. Doch nicht jeder Anfall von Müdigkeit bedeutet auch gleich, dass man an der Krankheit leidet. Ein kleiner Müdigkeitseinbruch am frühen Nachmittag ist zum Beispiel völlig normal und entspricht unserem natürlichen Biorhythmus. 

Was sind die genauen Symptome für Narkolepsie?
Das primäre Merkmal ist einfach ein unbändiges Schlafbedürfnis, das unabhängig von der jeweiligen Tageszeit und der aktuellen Aktivität ist. So schlafen Betroffene zum Beispiel während des Essens, in einem Gespräch oder auch mitten während eines Spazierganges ein. Manche schaffen es noch, sich rechtzeitig hinzulegen, andere brechen an Ort und Stelle spontan zusammen.



Ist Narkolepsie heilbar?
Die Schlafkrankheit ist leider nicht heilbar, aber sie ist zumindest behandelbar und die Symptome lassen sich abschwächen. Der Umgang mit der Krankheit Narkolepsie erfolgt in Form von entsprechenden Medikamenten und Therapien. Die Medikamente müssen zur Linderung dauerhaft eingenommen werden. Am bekanntesten ist der Wirkstoff Modafinil, der zur Behandlung von Narkolepsie eingesetzt wird. Erfahrungsgemäß werden die Schläfrigkeit und der Erschöpfungszustand der Erkrankten durch die Einnahme deutlich minimiert und teilweise nimmt sogar die Lern- und Konzentrationsfähigkeit wieder zu. Da einige Medikamente, die gegen die Krankheit eingesetzt werden, dem Betäubungsmittelgesetz unterliegen, ist es wichtig, sich regelmäßig vom Arzt seines Vertrauens untersuchen zu lassen. 



Welche Maßnahmen außer Medikamente helfen zur Linderung?
Für Narkoleptiker ist vor allem regelmäßiger Schlaf wichtig. Betroffene sollten daher jeden Tag in etwa um die gleiche Uhrzeit schlafen gehen und auch immer zur gleichen Zeit wieder aufstehen. Dabei sollte vor allem in der ersten Zeit auf die innere Uhr gehört werden, um das individuelle Schlafbedürfnis zu ermitteln. Manchen Menschen reichen fünf bis sechs Stunden Schlaf, während andere acht bis zehn Stunden benötigen. Das ist auch im Falle der Schlafkrankheit nicht anders.
Wenn Sie als Narkoleptiker untertags müde werden, dann geben Sie diesem Schlafbedürfnis nach, bevor es Sie übermannt und legen Sie ruhig ein bis zwei Nickerchen tagsüber ein. Oft reichen schon wenige Minuten zur Regeneration.

In welchem Alter tritt Narkolepsie auf?
Grundsätzlich kann man in jedem Alter von der Schlafkrankheit befallen werden. Sehr viele Fälle werden zwischen dem 10. und 20. Lebensjahr erkannt. Ein weiterer Höhepunkt des Auftretens ist der Bereich zwischen dem 30. und 40. Lebensjahr. Die Krankheit kann dabei schleichend beginnen, sie kann aber auch von einem auf den anderen mit allen Symptomen voll in Erscheinung treten. 

Wohin kann ich mich wenden, wenn ich glaube, dass ich unter Narkolepsie leide?
Die erste Anlaufstation ist Ihr Hausarzt. Er wird Sie nach einer Erstbefragung und einem begründeten Verdacht in weiterer Folge an einen ausgebildeten Schlafmediziner oder Neurologen überweisen, der Sie genau zu Ihrem bisherigen Verlauf der Krankheit befragen wird. Mit Hilfe von Schlaftagebüchern erfassen Sie, wie gut ihre grundsätzliche Schlafqualität ist. Im Schlaflabor werden anhand von Elektroden auf Ihrer Haut unter anderem die Herzfunktion und die Augenbewegungen während des Schlafs gemessen und daraus ein entsprechendes Schlafprofil erstellt. Schließlich wird ein sogenannter Multipler Schlaflatenztest durchgeführt, anhand dessen sich erkennen lässt, ob der REM-Schlaf sehr früh einsetzt. Das ist ein typisches Merkmal der Krankheit. 

Fazit: Wenn Sie der Ansicht sind, dass Sie an der Schlafkrankheit leiden, gehen Sie auf alle Fälle zu Ihrem Hausarzt und führen ein diesbezügliches Erst-Gespräch mit ihm. Bei einer positiven Diagnose ist es heutzutage möglich, die Krankheit mittels Medikamenten und Therapien so in den Griff zu bekommen, dass man weiterhin ein ganz normales Leben führen kann. Man muss einfach lernen, mit der Krankheit umzugehen, anstatt Sie zu bekämpfen.