Schokonikolaus

Speed-Date mit dem Nikolaus

So richtig weiß man auch nicht, was genau da am 6.12. gefeiert wird. Klar ist: Es ist Nikolaus. In anderen Ländern gibt es an diesem Tag andere Bräuche und seltsame Sitten. Und auch der geschichtliche Hintergrund müsste nochmal aufgefrischt werden. Hier kommt das Speed Date mit dem Nikolaus. Wer war der Kerl nochmal?

Am Abend noch lange und ausführlich die Schuhe putzen, um sie dann perfekt platziert vor die Tür zu stellen. Und danach so tun, als würde man schlafen, um irgendwann die Treppen runter zur Tür zu tapsen und zu schauen, ob der Nikolaus schon da war. Nach eingehender detektivischer Arbeit war meinem Bruder und mir dann klar: Der Nikolaus sieht ziemlich doll nach unserer Mutter aus. Und um ehrlich zu sein waren es eher die kleinen Geschenke und die Schokolade, auf die wir uns gefreut haben, der Lieferant war zunächst zweitrangig. Aber woher kommt der Brauch rund um Nikolaus?

Entstehung des „Nikolaus“

Jetzt kannst du den Nikolaus mal kennenlernen – sogar auf internationaler Ebene. Die gängigste Geschichte verortet Nikolaus in der Türkei, wo er durch den tragischen Tod seiner Eltern ein großes, reiches Erbe antritt. Sein prunkvolles Leben überdenkt er jedoch, als er eine Legende zu Ohren bekommt, in der es heißt, die Armen kämen durch Engel in den Himmel, die egoistischen Reichen jedoch nicht. Er beschließt daraufhin sein Leben umzukrempeln, gibt all seine
Kleider und seinen Schmuck an Bettler vor der Stadtmauer ab und zieht los, um als Diener Gottes Gutes zu tun. So wird er Bischof und jedes Jahr zu seinem Geburtstag nimmt er Mantel und Hirtenstab und feiert ein großes Fest, an dem er Gaben verteilt. Denn er merkt schnell: Durch das Geben wird er glücklich. Sein Geburtstag ist übrigens kein geringerer als der 6. Dezember 325.

So ist schon einmal erklärt, woher die Geschenke kamen, die jedes Jahr in unserem geputzten Schuh steckten. „Kinder hoffen auf gute Gaben”, auch heute noch. Nur ist der Ursprung nicht allen ganz klar. Und auch wie genau gefeiert wird, ist nicht einheitlich. Klar ist zumindest: Wer Gutes tut, wird beschenkt, wer Böses tut, bestraft. In Deutschland von Knecht Ruprecht, dem unbeliebten Begleiter des Nikolaus.

Der Nikolausbrauch in anderen Ländern

In Rumänien stellen die Kinder zwar ihre Schuhe raus, waren sie jedoch ungezogen, ersetzen Apfelbaum-Ruten die Geschenke im Schuh. Ähnlich skurril erschrecken in Österreich „Krampusse” böse Kinder auf den Straßen. Das sind dunkle Gestalten mit Hörnern. In der Schweiz läuft das ganze deutlich humaner: Familie und Freunde kommen am „Samichlaustag” zusammen und beschenken sich. Und die Kinder tragen Gedichte für den „Samichlaus” vor. Und die Australier? Können gar nichts mit dem Blödsinn anfangen. Der Weihnachtsmann und der Nikolaus würden sowieso gleich aussehen und das Ganze „die Guten werden belohnt, die Bösen von seltsamen Kreaturen bestraft” sei typisch europäisch.

Gewirkt hat es trotzdem, die Schuhe waren doch immer blitzeblank. Und Geben macht ja wirklich glücklich, richtig? Schön, den Nikolaus kennengelernt zu haben.

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Bildquelle: Pixabay; CCO-Lizenz