Ökologischer Fußabdruck: Eine Lüge der Öl-Industrie

Folgen des Klimawandels seit 50 Jahren bekannt

Die Öl-Konzerne waren mit die ersten, die zu den Folgen des Ausstoßes von Treibhausgasen forschten. Einer der ersten Klimaforscher*innen, die sich des Themas annahmen, war James F. Black. Er war leitender Exxon-Wissenschaftler und sagte bereits 1977 überraschend genau die kommende Erderwärmung aufgrund des hohen CO2-Ausstoßes voraus. James F. Black sagte, dass die Durchschnittstemperatur um bis zu drei Grad Celsius steigen könnte, sollte sich der CO2-Ausstoß verdoppeln. Legt man seine damaligen Prognosen und Graphen über aktuelle Berechnungen, sind sie nahezu identisch.

Im Juli 1977 erklärte der Wissenschaftler Black der Geschäftsleitung des Ölkonzerns Exxon den Treibhauseffekt und warnte sie vor den möglichen Folgen. Doch Exxon wollte nichts am Geschäftsmodell ändern. Zum Entsetzen von James F. Black steckte die Geschäftsführung stattdessen mehrere Millionen US-Dollar in Lobby-Arbeit und PR-Kampagnen, die den Klimawandel anzweifelten – und nicht in Lösungen. Das Ziel: Die Bevölkerung durfte nicht über die Gefahren des Klimawandels Bescheid wissen. Diese Strategie zieht sich bis heute.

Am 12. Dezember 2015 unterschreiben die mächtigsten Männer und Frauen das wichtigste Abkommen im Kampf gegen die Erderwärmung: das Pariser Klimaabkommen. 196 Staaten plus die EU-Mitglieder verpflichten sich zum 1,5-Grad-Ziel. Zum Ärgernis der Öl-Konzerne, denn sie sind für die meisten Treibhausgase verantwortlich. Sollten Gesetze in Kraft treten, die festschreiben, wie viel CO2 ein Konzern emittieren darf, wären sie zum Handeln gezwungen.

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Eine Milliarde US-Dollar. So viel investierten BP, Shell, Exxon, Chevron und TotalEnergies, die fünf größten börsennotierten Öl-Konzerne der Welt, allein in den drei Jahren nach dem Pariser Klimaabkommen in Kampagnen gegen die Erkenntnisse der Klimaforschung. Das fand InfluenceMap heraus und veröffentlichte dazu einen Bericht. Jährlich steckten die Unternehmen 200 Millionen US-Dollar in Lobby-Arbeit, um Gesetzgebungen zur Bewältigung des Klimawandels zu verzögern, zu kontrollieren oder sogar zu blockieren.

Außerdem machten sie sich Social Media zunutze. Das Ziel war, der Klimaforschung zu schaden und ihre Glaubwürdigkeit zu schwächen. Sie verbreiteten beispielsweise auf Instagram und Facebook die vermeintlichen Vorteile erhöhter Produktion fossiler Brennstoffe. Aber auch abseits des Internets wurden die Öl-Konzerne aktiv. BP spendete 13 Millionen Dollar an eine Kampagne, die versuchte, die Einführung einer CO2-Steuer im US-Bundesstaat Washington zu verhindern.

Nach außen geben sich die Unternehmen, als würde ihnen die Rettung der Erde am Herzen liegen. Sie geben jährlich fast 200 Millionen US-Dollar für PR-Kampagnen aus, die ihnen ein grünes Image verschaffen sollen. Diese Marketing-Strategie ist nicht nur irreführend, die Öl-Konzerne erhöhen sogar massiv die Investitionen in eine umfangreiche Ausweitung von Öl- und Gasförderung.