Over Sharing: Wann ist es „Too much Information“?

Jede*r kennt es und alle hassen es: Over Sharing. Das Gefühl, das einen überkommt, wenn man sich nach einer Konversation den Kopf darüber zerbricht, wem man da eigentlich gerade was erzählt hat. Die Hintergründe, die uns zu diesem Handeln verleiten, sind vielfältig. Hier sind demnach ein paar dieser Gründe sowie die Nachwirkungen von Over Sharing aufbereitet, um uns selbst in Situationen besser nachvollziehen zu können, in denen wir etwas zu sehr in Plauderlaune geraten.

Wieso passiert uns Over Sharing?

1. Unsicherheit

Gerade wenn es darum geht, eine neue Person kennenzulernen und ein Gespräch aufrechtzuerhalten, möchte man eines unbedingt vermeiden: die allseits gefürchtete unangenehme Stille. Sobald die Unterhaltung auszulaufen droht, füllt man mögliche Lücken oft mit detailreichen Anekdoten aus seinem Privatleben. Da kommt die Frage auf, ob es unangenehmer gewesen wäre, das Schweigen auszuhalten oder sich im Nachhinein Vorwürfe für sein Over Sharing zu machen.

2. „Stranger-in-the-Train“-Phänomen

Einige Menschen neigen dazu, mehr mit Fremden zu teilen als mit manchen Freund*innen oder Familienmitgliedern. Der Grund für Over Sharing in solch einem Fall kann darin liegen, dass das Urteil des engen Kreises schwerer wiegt als das von Unbekannten. Folglich verspürt man gegenüber einem oder einer Fremden in der Bahn, dem „Stranger in the Train“, vielleicht weniger Scham als bei nahestehenden Personen, während man eine Geschichte erzählt.

3. Missverstandene Intimität

Wenn man sich in der Gegenwart anderer wohlfühlt, öffnet man sich in der Regel leichter. Ein natürlicher Prozess, der auf Social Media besonders schnell voranzuschreiten scheint. Beispielsweise besteht für Creator die Gefahr, die sich mit der Zeit eine Community aufbauen, zu rasch zu viel von sich preiszugeben. Sie empfinden eine Vertrautheit innerhalb der Gemeinschaft. Deshalb lassen sich eigentlich unbekannte Personen, die hinter den Followern stecken, durchaus mit echten Freund*innen verwechseln.

4. Einsamkeit

Wir alle fühlen uns mal im Leben einsam. Jedoch ist das Gefühl der Einsamkeit in manchen Menschen stärker kultiviert, da sie in ihrem Leben nicht genügend soziale Kontakte knüpfen können. Daher nutzen sie jede denkbare Möglichkeit, um ihre Probleme mit anderen zu teilen. Ob auf der Arbeit, auf Partys oder auch in Form von TikTok-Videos.

@videozeugs

sag mal wisst ihr eigentlich, dass ich nen Podcast habe??? Neue Folge über oversharing jetzt online🩵

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