Pretty Privilege bei Männern: Die unterschätzte Macht der Attraktivität

Bevorzugen wir Menschen aufgrund ihrer Attraktivität? Nicht nur User*innen auf TikTok, sondern auch die Forschung sagt: Ja, es gibt ein Pretty Privilege. Laut einer neuen Studie genießen attraktive Männer die größten Vorteile.

Seit einigen Jahren auf wird auf Social Media und insbesondere auf TikTok darüber diskutiert, ob attraktivere Menschen privat und beruflich Vorteile haben. Manche User*innen geben sogar mit ihren Vorteilen an, die sie durch ihre Äußeres erhalten. Die Forschung ist sich da ziemlich einig: Pretty Privilege existiert. „Pretty Privilege“ beschreibt die sozialen Vorteile und Privilegien, die Menschen aufgrund ihrer attraktiven äußeren Erscheinung erhalten. Körperliche Attraktivität bringt also eine bevorzugte Behandlung in den verschiedensten Lebensbereichen mit sich.

@sadhotalex

it feels so good because you don’t have to give anything in return😩 #reginageorge #meangirls #icon

♬ original sound – sadhotalex

Dabei ist meist von Frauen die Rede, da historisch und gesellschaftlich das Aussehen bei Frauen öfter im Fokus steht als das der Männer. Außerdem werden attraktivere Frauen in vielen Gesellschaften immer noch als Objekt der Begierde gesehen. Dabei ist Pretty Privilege nicht nur auf Frauen beschränkt, ganz im Gegenteil. Neuste Studien zeigen, dass attraktive Männer sozioökonomisch mehr Vorteile genießen als attraktive Frauen.

Attraktive Männer bekommen mehr Vorteile

Eine Studie fand heraus, dass Menschen, die bereits in ihrer Jugend als attraktiv eingestuft wurden, im Erwachsenenalter eher sozialen Aufstieg in Bezug auf Bildung, Beruf und Einkommen erfahren. Die äußere Attraktivität trage dazu bei, dass die Personen besser gebildet sind, angesehenere Berufe haben und ein höheres Einkommen erhalten als ihre Eltern. Besonders ausgeprägt waren diese Phänomene bei attraktiven Männern, zur Überraschung der Autoren der Studie: „Die überraschendste Erkenntnis war, dass physische Attraktivität offenbar bei Männern mehr Bedeutung hat als bei Frauen“, sagt ein Autor der Studie.

Unter anderem spielt die Körpergröße bei Männern eine große Rolle. Nicht umsonst schummeln viele Männer bei Dating-Profilen oder auch beim Personalausweis bei ihrer Größe. Gleichzeitig sieht man immer wieder auf TikTok, wie wichtig es sei, dass man als Mann mindestens sechs Fuß (ca. 1,83 m) groß ist. Ebenso wird auf der Plattform die Bezeichnung „Short King“ inflationär als Beleidigung genutzt, obwohl die Bezeichnung „Short King“ eigentlich dafür steht, dass Körpergröße nicht das Maß für Selbstwertgefühl oder Attraktivität ist. Doch auch im beruflichen Alltag werden größere Männer bevorzugt. Zwei britische Wirtschaftsprofessoren fanden heraus, dass Männer, die größer als 1,82 Meter sind, mehr verdienen als Männer, die kleiner sind. Im Schnitt bekamen sie sechs Prozent mehr Gehalt. Ebenso sind größere Menschen eher CEOs (in dem Fall auch meistens Männer). In den USA sind nur 14,5 Prozent der Bevölkerung über sechs Fuß groß, doch unter den CEOs der 500 größten US-amerikanischen Unternehmen beträgt der Anteil ganze 58 Prozent. Im Schnitt sind sie 6,4 cm größer als der Durchschnittsamerikaner.