Rund und trotzdem gesund – geht das?

Die 90er- und 2000er-Jahre haben wir endgültig hinter uns gelassen – und mit ihnen die Ära der superdünnen Topmodels. Hüftgold, Kurven und Rundungen sind wieder angesagt! Doch während einige Menschen zu ihren kleinen Pölsterchen stehen und sie in den Sozialen Medien präsentieren, entern andere pünktlich zum ersten Januar motiviert das Laufband, um sie endgültig loszuwerden. Sind ein paar überschüssige Pfunde nun eigentlich ein Gesundheitsrisiko oder doch reine Geschmackssache?

Grundsätzlich gilt: Fett ist für den Menschen überlebenswichtig – aus einer gewissen Menge besteht der Körper jedes gesunden Menschen. Fett dient als Energiespeicher, reguliert die Körpertemperatur, schützt die inneren Organe und bildet eine wärmende Isolierschicht. Doch zu viel davon kann tatsächlich zum Gesundheitsrisiko werden: Es begünstigt Zivilisationskrankheiten wie Diabetes, Herz- und Kreislauferkrankungen oder Bluthochdruck. Das liegt vor allem daran, dass überschüssiges Fettgewebe nicht nur ein passiver Kalorienspeicher ist.

Doch der Reihe nach: Das sogenannte subkutane Fett befindet sich direkt unter der Haut, hält uns als Unterhautfettgewebe warm und fungiert als wesentlicher körpereigener Speicherstoff – damit ist es für uns lebensnotwendig. Bei Frauen liegt der gesunde subkutane Körperfettanteil bei rund 20 bis 32 Prozent; bei den Herren beträgt er zwischen acht und 18 Prozent.

Das sogenannte viszerale Fett, das innere Bauchfett, schützt dagegen die inneren Organe – zum Beispiel Darm, Leber und Bauchspeicheldrüse. Im Gegensatz zum subkutanen Fett verhält es sich äußerst aktiv im Stoffwechsel: Als Produzent einer Vielzahl von Hormonen und chemischer Botenstoffe ist viszerales Bauchfett an der Regulierung des Blutzuckerspiegels und der Blutfettwerte beteiligt. Überschüssiges Bauchfett kann also dazu führen, dass sich der Blutdruck erhöht, der Blutzuckerspiegel ansteigt und die Blutfettwerte ungünstig beeinflusst werden. Langfristig werden mit dieser Entwicklung Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes mellitus Typ 2, Gefäßleiden und ein erhöhtes Risiko für Krebserkrankungen assoziiert. Aus medizinischer Sicht sollte das viszerale Bauchfett daher unbedingt im gesunden Rahmen liegen – deine Maße kannst du ganz einfach mit einem Maßband ermitteln. Dazu wird es einfach in der Höhe des Bauchnabels angelegt, um den Bauchumfang auszumessen. Bei Frauen besteht ab einem Wert von 80 Zentimetern der Verdacht auf einen zu hohen Bauchfettanteil, bei Männern ab 94 Zentimetern.

Aber auch um die inneren Organe und Gefäße lagert sich viszerales Fett an, das schädliche Boten- und Entzündungsstoffe produzieren kann. Mit verschiedenen Messmethoden wie dem hydrostatischen Wiegen oder der Bioelektrischen Impedanz-Analyse kannst du deinen allgemeinen Körperfettanteil ermitteln. Ist dieser zu hoch, gilt es, auf gesunde Weise ein paar Kilos zu verlieren. Also: Mehr Bewegung, auch wenn es in den dunklen Wintermonaten schwerfällt. Weniger Fette und Fast Food, stattdessen mehr Obst und Gemüse. Und gegebenenfalls Appetithemmer wie Refigura Direkt als Ergänzung zu einer gesunden Ernährung einnehmen.

Gesund und rund – geht das?

Kann man denn nun kerngesund und gleichzeitig rundlich sein? Orientierung bietet der Body Mass Index (BMI), der aus dem Verhältnis von Körpergewicht zum Quadrat der Körpergröße berechnet wird. Nach dem Klassifikationsschema der Weltgesundheitsorganisation WHO gelten Werte zwischen 18,5 und 24,9 als gesundes Normalgewicht. Auch die optimalen Sterblichkeitskurven liegen in diesem Bereich. Besonders interessant ist jedoch: Ordentlich in die Höhe schnellen die Sterblichkeitskurven erst bei starkem Übergewicht. Daraus lässt sich ableiten, dass es aus medizinischer Sicht auf ein paar Pölsterchen wirklich nicht ankommt – erst bei signifikantem Übergewicht besteht Handlungsbedarf.

Dennoch gilt natürlich: Eine gesunde und ausgewogene Ernährung sowie ausreichend Bewegung sind das Fundament eines gesunden Lebens. Im Zweifelsfall bist du als aktiver Mensch mit einem BMI von 25 gesünder als eine chronische Couch-Potato mit einem BMI von 24. Empfehlungen für eine gesunde Ernährung bietet die Deutsche Gesellschaft für Ernährung – grundsätzlich gilt jedoch: Wichtig ist vor allem eine gewisse Vielfalt auf dem Teller, die sich überwiegend aus der Gruppe der pflanzlichen Lebensmittel zusammensetzt. Dazu gehören Gemüse, Obst, Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, Nüsse, Samen und gesunde Fette – beispielsweise aus Avocados oder Kaltwasserfischen.

Darüber hinaus werden von der WHO rund 150 Minuten moderates Ausdauertraining pro Woche empfohlen. Die sportliche Betätigung stärkt das Herz-Kreislauf-System, bringt den Stoffwechsel in Schwung, hilft beim Stressabbau, unterstützt die Leber bei der Regeneration und stärkt das Immunsystem. Idealerweise wird auch ein moderates Krafttraining in den Alltag integriert: Denn eine ausgeprägte Muskulatur stützt den gesamten Bewegungsapparat, stabilisiert den Körper, schützt Gelenke und Knochen – und beugt somit Verletzungen vor. Also rein in die Laufschuhe!

Unter dem Strich bleibt also: Wenn du dich gesund ernährst und in Bewegung bleibst, schaden dir auch ein paar überschüssige Pfunde nicht. Und wer sie liebt, der kann sie auch zeigen!

Bildquelle: https://pixabay.com/