einsame Frau mit Handy in der Hand

Selbstinszenierung auf Social Media: Das Problem der Gen Z

Mitten zwischen Reels, Storys und BeReals vergessen wir gerne mal, dass das alles nur einen Bruchteil des Lebens anderer widerspiegelt. Das liegt wahrscheinlich daran, dass wir unterbewusst genau das Gleiche tun. Auf Social Media spielt unsere Generation das Spiel der Selbstinszenierung – und zwar auf einem beängstigend hohen Level.  

Disclaimer: Der Beitrag basiert auf der Wahrnehmung unserer Autorin und enthält dementsprechend subjektive Standpunkte.

Geboren zwischen Ende der 90er und Anfang der 2000er: Teil der Generation, die von Nintendo zum ersten eigenen Handy gewechselt hat. Während ich damals auf meinem Klapphandy Songs im MP3-Format per Bluetooth an meine Freund*innen geschickt habe, erscheinen bei meiner wöchentlichen Screen-Time auf Instagram mittlerweile wirklich gottlose Zahlen.

Wir waren die Generation, der langsam alles aufs Handy geliefert wurde – allerdings ohne jegliche Warnung. 

Generation Social Media 

Circa zehn Jahre später und Social Media ist fest in unserer Gesellschaft verankert: Zwischen Werbung von Marken, Kanälen der Bundesregierung und dem letzten Tagesschau-Post fotografieren wir unser Frühstück im Café und den Sonnenuntergang, bevor beides den Weg in unsere Story findet. Jahresrückblicke werden in ein Reel gepackt und irgendwo verstecken sich da noch tausende Fotos von Katzen. 

Mittlerweile sind fast 80 Prozent aller 14- bis 29-Jährigen mindestens einmal pro Woche auf Social Media aktiv: Sie schauen, liken, teilen oder posten selbst etwas.

Full Disclaimer: Das alles mache ich auch. Social Media hat seine Vor- und Nachteile, aber eins gilt es immer wieder zu betonen: Alles, was wir zu sehen bekommen, ist eine inszenierte Version von dem, was die Menschen von sich selbst preisgeben möchten. 

Generation FOMO 

Mal ganz abgesehen davon, was Influencer*innen da alles anstellen: Was passiert in unserem eigenen Freundeskreis auf Social Media? Da müssen Posts nicht unbedingt mit Photoshop bearbeitet worden sein, damit wir uns niedergeschlagen fühlen.

Die einen Kommiliton*innen gehen am Freitagabend feiern, die anderen sind im Urlaub oder verbringen den Abend mit Freund*innen auf der Couch. Man sieht die Storys und plötzlich bekommt der Plan, heute mal früher ins Bett zu gehen, einen faden Beigeschmack, denn alle leben gerade ihr Leben. Vielleicht verpasst man ja was?