Positive Psychologie: 5 Übungen, die dich glücklicher machen

Positive Psychologie kann Menschen dabei helfen, ein glücklicheres Leben zu führen: Zwei Expert*innen erklären, mit welchen Übungen auch ihr davon profitieren könnt.

Dabei handelt es sich um Mailin Modrack von der Deutschen Gesellschaft für Positive Psychologie und Diplom-Psychologe Florian Becker. Die beiden wurden vom ZDF zum Thema konsultiert und verraten im Gespräch, wie Positive Psychologie funktioniert und was es dabei zu beachten gibt.

Was bedeutet „Positive Psychologie“ überhaupt?

Laut Mailin Modrack geht es darum, wie aus vermeintlich widrigen Lebenserfahrungen auch Sinn entstehen kann. Positive Psychologie soll Menschen vor allem nach einschneidenden Erlebnissen – etwa einer Trennung, Unlust bei der Arbeit oder der Corona-Pandemie – bei der Identitätsfindung unterstützen. Sie beruht dabei auf fünf Säulen, die vom US-amerikanischen Psychologen Martin Seligman entwickelt wurden:

  1. „Positive Emotions“ (Positive Emotionen)
  2. „Engagement“ (Stärken nutzen, Flow erleben)
  3. „Relationships“ (Beziehungen)
  4. „Meaning“ (Sinnhaftigkeit spüren)
  5. „Accomplishment“ (Zielerreichung, Selbstwirksamkeit erleben)

Wichtiger Disclaimer: Positive Psychologie richtet sich in erster Linie an klinisch gesunde Menschen. Wurde bereits eine Depression oder Angststörung diagnostiziert, empfiehlt Modrack weiterhin die klassische Psychologie.

1. Positive Emotionen kultivieren

Wir Menschen nehmen negative Gefühle stärker wahr als positive, das hat die Evolution so eingerichtet: Negative Emotionen haben uns in der Vergangenheit oft vor Gefahren geschützt. So war es früher wohl ziemlich hilfreich, große Raubkatzen aus Angst zu meiden. Heutzutage befinden wir uns zwar viel seltener in solch existenziellen Gefahrensituationen, doch der Reflex, negative Emotionen stärker zu bewerten, bleibt uns erhalten. Das kann zu Problemen führen, wenn positive Gefühle in einem Meer aus negativen untergehen.

Die Positive Psychologie will daher Techniken anbieten, die dabei helfen sollen, positive Gefühle zu stärken und regelmäßig zu pflegen. Dazu gehören regelmäßige Praktiken wie Meditation, Achtsamkeitstraining und das Führen eines Dankbarkeitstagebuchs. Dass man keinerlei negative Gedanken pflegen darf, ist damit nicht gemeint, es geht lediglich um einen emotionalen Ausgleich.

2. Stärken und Flow erleben

Seine persönlichen Stärken zu entdecken und zu nutzen ist ein weiterer Schwerpunkt Positiver Psychologie. Florian Becker zufolge ist ein dynamisches Selbstkonzept entscheidend, um sich als aktiven Gestalter des eigenen Lebens zu sehen. In den richtigen Flow zu kommen, in einer Tätigkeit aufgehen, spielt hierbei eine zentrale Rolle.

Dazu sollten uns Aufgaben weder unter- noch überfordern. Nur, wenn wir Herausforderungen kontinuierlich an unser eigenes Können anpassen, können wir das Flow-Erleben nachhaltig gestalten, betont Becker.