
Dark Patterns: Die häufigsten Tricks, mit denen Websites und Apps dich manipulieren wollen
Verbraucherzentrale warnt vor gezielter Manipulation
Es ist wichtig zu erwähnen, dass diese Muster nicht zufällig entstehen. Sie werden absichtlich eingebaut und dienen klar den wirtschaftlichen Interessen des Anbieters. Dies betont auch die Verbraucherzentrale. Mal geht es dabei um Daten, mal um Vertragsbindungen.
So laufen einige Abos weiter, weil eine Kündigung mit zu viel Aufwand verbunden wäre. Oder ihr stimmt einer Datenweitergabe zu, ohne es bewusst zu wollen, da Checkboxen absichtlich unklar formuliert sind.
Eigentlich gibt es Gesetze dagegen, aber …
Der Digital Services Act (DSA) verbietet seit dem 25. August 2024 den Einsatz von Dark Patterns auf europäischer Ebene. Plattformen dürfen Nutzer nicht mehr durch Gestaltung täuschen oder behindern. Ob das auch funktioniert, prüfte der Verbraucherzentrale Bundesverband drei Monate nach Inkrafttreten des DSA.
Das Ergebnis: Alle untersuchten Anbieter nutzten die Tricks weiterhin.
Auch die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) und das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb greifen hier. Sie verlangen, dass Entscheidungen freiwillig und ohne Druck getroffen werden. Doch auch hier hinkt man bei der Umsetzung hinterher.
Auch auf Social Media werden sich Dark Patterns zunutze gemacht
Obwohl Werbung in den sozialen Medien klar als solche gekennzeichnet werden muss, ist dies nicht immer der Fall. Empfehlungen von Influencer*innen erscheinen wie persönliche Tipps, selbst wenn die Person bezahlt wurde, um wohlwollend über das Produkt zu sprechen.
Gerade jüngere Menschen sind hierfür anfällig, warnt die Verbraucherzentrale. Sie erkennen den kommerziellen Hintergrund nicht sofort und lassen sich schneller beeinflussen – vor allem von einer Person, zu der sie bereits eine parasoziale Beziehung aufgebaut haben.
So schützt du dich vor Dark Patterns
Jetzt weißt du also, wie du Dark Patterns erkennst. Aber wie kann man sich dagegen schützen? Auch hierfür hat die Verbraucherzentrale fünf klare Tipps parat:
- Buttons prüfen: Klicke nicht vorschnell, sondern lies dir alle Optionen in Ruhe durch. Das dauert zwar länger, schützt dich aber im Netz
- Checkboxen kontrollieren: Vor allem bei Verneinungen solltest du Formulierungen aufmerksam prüfen
- Warenkorb durchsehen: Bevor du einen Kauf im Netz tätigst, solltest du dringend einen Blick in den Warenkorb werfen – ist da vielleicht eine Zusatzleistung drinnen, die du gar nicht ausgewählt hast?
- Kaufentscheidungen nicht überstürzen: Lass dich nicht von vermeintlicher Knappheit unter Druck setzen und gib nicht der FOMO nach.
- Lass dir nichts einreden: Nimm Confirmshaming nicht ernst und lass dir kein schlechtes Gewissen machen, wenn du Angebote ablehnst.
Dass du diesen Artikel überhaupt gelesen hast, ist schon einmal ein guter Schritt in die richtige Richtung. Dark Patterns funktionieren nämlich vor allem dann, wenn sie uns nicht bewusst sind: Sobald sie erkannt werden, verlieren sie ihre Wirkung.
Bild: cottonbro studio auf Pexels, CC0-Lizenz