Strategische Karriereplanung – Definition und Methoden

Früher oder später müssen wir alle unsere berufliche Zukunft in die Hand nehmen. Die Frage, was man für sich selbst möchte, ist dabei nicht leicht zu beantworten. Umso wichtiger ist es, die eigene Karriere strategisch zu planen. In diesem Beitrag haben wir die wichtigsten Tipps rund um die strategische Karriereplanung zusammengestellt.

Was ist unter strategischer Karriereplanung zu verstehen?

Die berufliche Karriere strategisch planen heißt, dass du ein konkretes Ziel festlegst und deine berufliche Entwicklung danach ausrichtest. Die Karriereplanung ist quasi der Wegweiser, der dich zum Erfolg führt. Dein Karriereplan sollte neben deinen Kenntnissen und Fertigkeiten auch deine persönlichen Lebensprioritäten berücksichtigen. Deshalb ist es wichtig, den ersten Schritt gut zu überlegen. Folgende Fragen solltest du dir zu Beginn unter anderem stellen:

  • In welcher Branche möchte ich arbeiten?
  • Wie viel Geld will ich verdienen?
  • Möchte ich Voll- oder Teilzeit, als Angestellte/r oder Selbständige/r arbeiten?
  • Was sind meine Stärken und was liegt mir weniger gut?
  • Möchte ich mich auf ein bestimmtes Gebiet spezialisieren?

Ein strategischer Karriereplan umfasst kurzfristige und langfristige Etappen in deiner Karriere. Der Plan hilft dir, durch entsprechende Strategien und Maßnahmen Schritt für Schritt dein Karriereziel zu erreichen.

Wie jeder Mensch ist aber auch jede Karriere individuell. Es gibt kein Richtig oder Falsch. Wir alle ändern im Laufe unseres Lebens Prioritäten und Ziele, um uns weiterzuentwickeln. Deshalb sollte dein strategischer Karriereplan zwar strukturiert, aber nicht zu streng formuliert sein. Du solltest ihn stets an deinen Weg anpassen.

Wie kann ich meine Karriere richtig planen?

Was richtig für dich ist, kannst nur du selbst wissen. Der erste Schritt ist immer die Selbstreflektion. Anschließend geht es darum, die verschiedenen Optionen zu betrachten. Dafür kannst du dir Unterstützung holen, zum Beispiel in Form eines Beratungsgesprächs bei der Agentur für Arbeit. Daneben gibt es professionelle Coachings rund um die Karriereplanung. Diese richten sich nicht nur an Berufs- und Quereinsteiger, sondern auch an Personen, die nach einer längeren Pause wieder ins Berufsleben einsteigen oder das Berufsfeld wechseln möchten.

Bei deiner Karriereplanung solltest du außerdem folgende Punkte beachten:

Beginne frühzeitig mit deiner Karriereplanung!

Beginne so früh wie möglich mit deiner Karriereplanung, idealerweise bereits in der Schule, in der Ausbildung oder im Studium. Frage dich, was du kannst, was du willst und was du brauchst. Je früher du diese Fragen für dich beantworten kannst, desto eher wird dir klar, was du beruflich erreichen möchtest und desto schneller wirst du dein Karriereziel erreichen.

Investiere Zeit in deine Karriereplanung!

Die eigene Karriere zu planen, kostet Zeit und Mühen. Doch nur, wenn du ausreichend Zeit investierst, passt dein Karriereplan auch zu dir als Mensch, zu deinen Interessen und Stärken. Ebenso wichtig ist es, dass du dir Zeit für die Erstellung einer fundierten Bewerbung mit einem aussagekräftigen Anschreiben und einem detaillierten Lebenslauf nimmst.

Sammle praktische Erfahrungen!

Neben den theoretischen Kenntnissen, die du in der Schule, der Ausbildung oder im Studium erwirbst, interessiert die Unternehmen vor allem praktisches Wissen. Deshalb ist es empfehlenswert, frühzeitig praktische Erfahrungen zu sammeln. Hierfür bieten sich Praktika an, die du zum Beispiel während der Ausbildung, des Studiums oder der Semesterferien absolvieren kannst.

Möglicherweise kommt auch ein einjähriger Auslandsaufenthalt für dich in Frage. Viele junge Menschen entschließen sich nach dem Schulabschluss für ein sogenanntes Gap Year, um herauszufinden, in welchem Bereich sie künftig arbeiten wollen. Dabei handelt es sich um eine meist einjährige Auszeit zwischen Schule und Ausbildung oder Studium. Ein solches Jahr bietet sich für eine Au Pair-Tätigkeit oder Freiwilligenarbeit im Ausland an. Oftmals verändert sich durch eine ehrenamtliche Tätigkeit in einem anderen Land die Sicht auf viele Dinge und nicht selten auch der Berufswunsch.

Diese Fehler solltest du bei deiner Karriereplanung vermeiden

Bei der Karriereplanung kann es auch zu Fehlern kommen. Zu den typischsten Fehlern zählen:

1. Du reflektierst deine Karriereziele nicht.

Wie erwähnt, können sich Pläne und Ziele im Laufe des Lebens ändern. Deshalb ist es wichtig, die Karriereziele von Zeit zu Zeit dahingehend zu überprüfen, ob sie noch zur eigenen Person und zu den individuellen Wünschen passen. Ist dies nicht der Fall, solltest du deinen Karriereplan überdenken. Es ist wenig sinnvoll, nur aus Prinzip an alten Zielen festzuhalten. Wenn du nicht voll und ganz hinter deinen Zielen stehst, wirst du sie wahrscheinlich nicht erreichen, weil dir die Motivation für die Umsetzung fehlt.

2. Du wählst Ziele, die nicht zu dir passen.

Nach der Schule entschließen sich die einen für eine handwerkliche oder kaufmännische Ausbildung und die anderen für klassische Studiengänge wie BWL, Lehramt, Medizin oder Jura. Aber die Auswahl ist weitaus größer. Berufe in der IT-Branche sind bereits heute sehr gefragt. Und auch in der Pflege werden sich aufgrund des demografischen Wandels in Zukunft viele Möglichkeiten für Schulabsolventen bieten. Um herauszufinden, welcher Beruf am besten zu dir passt, solltest du gut recherchieren und dich gegebenenfalls beraten lassen.

3. Deine Karriereziele sind unrealistisch.

Deine Karriereziele sollten natürlich realistisch sein und sich an deinen Stärken orientieren. So ist es unrealistisch, eine Karriere als Musiker:in anzustreben, wenn du kein musikalisches Talent hast. Notiere am besten deine Stärken und Schwächen auf einem Blatt Papier. So kannst du die Dinge, die gar nicht zu dir passen, von Vornherein ausschließen.

4. Du orientierst dich zu sehr an anderen.

Sich mit anderen auszutauschen, ist grundsätzlich richtig, um Ideen zu sammeln. Doch nur weil deine beste Freundin oder dein bester Freund Jura studiert, heißt das nicht, dass dieser Studiengang auch für dich die richtige Wahl ist. Wenn du deine Karriere planst, solltest du stets auf deine eigenen Wünsche blicken und dich nicht zu stark an anderen Personen orientieren.

Das Gleiche betrifft auch Aussagen, die andere über dich treffen. Möglicherweise haben deine Eltern recht, wenn sie sagen, dass du ein/e gute/r Mediziner/in wärst. Doch die Entscheidung liegt am Ende immer bei dir.

Fazit: Mit strategischer Karriereplanung zum Erfolg

Kann man Karriere wirklich planen? Die Antwort lautet: Ja und nein. Im Leben lässt sich kaum etwas zu 100 Prozent planen. Es gibt keine Garantie. Das trifft auch auf die Karriereplanung zu. Dennoch ist es möglich, mit Reflektion, Strategie und Motivation einen erheblichen Einfluss auf die eigene Karriere zu nehmen.

Bild von Gerd Altmann auf Pixabay