Public Kissing Couple

Studie: Liebe in der Öffentlichkeit macht gesünder

Die Intimität einer Beziehung in der Öffentlichkeit voll und ganz praktizieren, ist für so manches Paar ein absolutes No-Go. Im Freien hat man seine Contenance zu bewahren. Und dann gibt es die Pärchen, die schon in ihrer eigenen Welt unterwegs sind. Universitäten wollen herausgefunden haben, dass diese offene Intimität gesundheitliche Veränderungen bringen kann.

Es sind mit die schönsten Momente des Lebens. Man findet eine Person, in die man sich verknallt. Darauf folgen viele Verabredungen und zack, da hat sich das „verknallt“, in ein „verliebt“ transformiert. Nirgendwo kann man die Zuneigung zueinander unterdrücken. Und man versucht es auch nicht. Auf der Decke im Park wird aus dem gemütlichen Liegen, ein von der Leidenschaft gepacktes Kuscheln, was so manch andere schon ins Bett verlegen würden. Während des Wartens auf die Bahn streichelt man sich genüsslich mit der Zunge gegenseitig die Mandeln. Die angewiderten Blicke der Menschen um einen herum bekommt man nicht mit.

 

Die eigene Welt

 

Wer kritische Blicke und Kommentare nicht wahrnimmt, hat ein bestimmtes Level der Liebe erreicht. Die eigene Welt. Es wird kaum noch zwischen den eigenen vier Wänden und der Öffentlichkeit unterschieden. Überall wird die Liebe ausgiebig praktiziert. Paare, die sich so verhalten, scheinen sich auch besser zu fühlen. Damit hat sich die Ohio State University befasst. Es wurden 92 Pärchen befragt. Die Hälfte in einer glücklichen Beziehungen und die andere eher nicht so glücklich. Surprise, Surprise – Die Paare in einer glücklichen Beziehung, haben zum Großteil angegeben, dass sie in der Öffentlichkeit sehr intim ihrer Liebe Ausdruck verleihen.

Diese eigene Welt, in der wir es uns auf einem persönlichen Höhepunkt des mentalen Komforts gemütlich gemacht haben, kann auch körperlich für uns positiv sein. Dass das Glück der Liebe uns auch körperlich fitter und gesünder hält, ist jetzt kein Geheimnis. Die University of Utah hat herausgefunden, dass wir körperlich allerdings viel verletzlicher sind. Bei manchen bleibt es nämlich nicht beim kleinen Bäuchlein, weil man sich bei jeder Kummerattacke vier Schokoladentafeln reinballert.

 

Risiko Herzinfarkt

 

In der Studie wurden 276 Paare darauf untersucht, ob leichte Depressionen die einzigen Folgen von einer schlechten Beziehung oder Ehe seien. Heraus kam, dass vor allem Frauen im mittleren Alter, einen zu hohen Blutdruck und ein erhöhtes Risiko auf Herzinfarkte und Diabetes aufwiesen. Kleine Aufmerksamkeiten und manchmal in seine eigene Welt der Zweisamkeit einzutauchen, kann also durchaus das Risiko schwerer Krankheiten vorbeugen. Die Betonung liegt auf „kann“, denn natürlich werden wir durch Liebe nicht vor allem beschützt. Trotzdem sollte die Intimität der Liebe, solange es nicht zu weit geht, nicht nur in den eigenen vier Wänden eingeschlossen werden. Und wer von diesen manchmal einfach unfassbar nervigen Paaren das Kotzen kriegt – einfach durchatmen und weitergehen. Die machen was für ihre Gesundheit.

 

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Bildquelle: Flickr / Yansen Sugiarto CC by 2.0