Portraits von Superman, Darth Vader und Co.

Von Melanie Wolfmeier

„What if Superman was born in the sixteenth century?“, fragt sich Künstler Sacha Goldberger – und bleibt nicht beim herumphilosophieren hängen, sondern transformiert seine Frage einfach zu einem Kunstprojekt.

Geschmückt mit Halskrausen, edlen Wämsern und rauschenden Kleidern zeigen sich sämtliche Superhelden, Star Wars- und Disney-Figuren in einem Stilmix aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Der Künstler hat die Ikonen aus seiner Kindheit eingefangen und ihnen einen Vergangenheitsanstrich verpasst. Ein bisschen edel, ein bisschen lächerlich – und auf jeden Fall ein Grinsen wert.

 

Aus neu mach alt

 

Bewaffnet mit der Maltechnik aus dem 17. Jahrhundert schnappte sich Goldberger die Peter Parkers unserer Zeit und hält ihnen einen Spiegel vor. „These characters have become icons to reveal their humanity: tired of having to save the world without respite, promised to a destiny of endless immortality, forever trapped in their character“, meint der Künstler zu seiner neusten Idee. „The superheroes often live their lives cloaked in anonymity. These portraits give them a chance to „fix“ their narcissism denied.“

Zu der guten und bösen Seite des Superheldenuniversums pinselt der Künstler auch ein paar Disneyprinzessinnen auf die Leinwand. Da sie mittlerweile wegen ihrer hilflosen Passivität als schlechtes Vorbild durchschaut worden sind, dürfen sie ruhig von ihrem hohen Thron heruntergeholt werden – in Barockkleidung gesteckt kommt auch das von Disneyfilmen vertuschte, unzeitgemäße Frauenbild besser zum Vorschein.