Was man bei der Katzenhaltung beachten muss, damit sich alle Seiten wohlfühlen

Die Hauskatze ist für viele das Glück auf vier Pfoten. Allerlei positive Eigenschaften werden Stubentigern nachgesagt, doch nicht immer ist das Katzenglück idyllisch. Erfahrene Katzenbesitzer wissen, dass ungeeignete Lebensbedingungen schnell dazu führen, dass die Mietze unglücklich wird und sich das schnell auf den Besitzer überträgt. Die gute Nachricht ist aber, dass Katzen keinen Luxus brauchen, um wirklich glücklich zu sein. Mit ein paar Tricks und Kniffen wird das Zusammenleben zum echten Spaß. 

Katzen lieben es, ihre Umgebung zu beobachten und immer etwas Neues zu entdecken. 

Die richtige Rasse für den eigenen Charakter auswählen 


Wer glaubt, dass Katzen alle gleich sind, unterliegt einem entscheidenden Irrtum. Jede Katze hat einen individuellen Charakter und sogar rasseabhängig gibt es erhebliche Unterschiede. Die Wahl der Katze sollte daher nicht nach Farbe oder Niedlichkeitsfaktor getroffen werden, sondern nach den eigenen Bedürfnissen. Ein paar Informationen in Sachen Rassekunde sind sehr wichtig. Zu den beliebtesten Rassen in Deutschland gehören unter anderem: 

  • Maine Coon 
  • Britisch Kurzhaar 
  • Perserkatze
  • Bengalkatze 
  • Norwegische Waldkatze 

Die Wahl der Rasse ist keine optische Frage, denn charakterlich gibt es erhebliche Unterschiede. Während die Maine Coon als sanfter Riese zu den idealen Familienkatzen gehört, ist die Bengalkatze äußerst intelligent und kommunikativ. Die BKH hingegen ist weniger für Tricks zu begeistern, dafür aber eine echte Schmusenatur, die viel Aufmerksamkeit von ihren Besitzern fordert. 

Das Equipment für die Katze muss stimmen 

Von Rumänien bis in die Türkei, die Katze ist in vielen europäischen Ländern das beliebteste Haustier. Damit sich der Vierbeiner in seinem zu Hause wohlfühlt und das Zusammenleben mit Mensch und Tier reibungslos funktioniert, braucht es die richtige Ausrüstung. Dabei kommt es nicht darauf an, einen vergoldeten Napf mit Namensgravur zu kaufen, sondern praktikabel zu denken. Zu den Basics, die jeder Katzenbesitzer vor Einzug des Vierbeiners anschaffen muss, gehören: 

  • Kratzbaum, um die Krallen zu schärfen 
  • Pro Katze eine Katzentoilette
  • Näpfe für Trockenfutter, Frischfutter und Wasser
  • Transportbox für Untersuchungen beim Tierarzt
  • Körbchen und Decken als Schlafplatz 
  • Das richtige Katzenfutter 

Wie sich die Katze benimmt, hängt viel von ihrer Umgebung ab. Hat sie keine geeignete Katzentoilette oder muss ihre mit vielen Artgenossen teilen, wird Unsauberkeit schnell zum Problem. Fehlt der Kratzbaum, nutzt die Katze Tapeten oder Möbel als Alternative. Es liegt also nicht am Tier, sich problemlos in die Umgebung des Menschen anzupassen, sondern am Mensch, dem Tier die passende Umgebung zu schaffen. 

Einsamkeit im Katzenleben führt zu Kummer und Unzufriedenheit

Immer wieder wird behauptet, dass Katzen Einzelgänger seien. Das ist nicht wahr! Während der Mensch viele Möglichkeiten hat, seine Freizeit profitabel zu gestalten, ist die Katze maßgeblich auf ihren Menschen angewiesen. Doch selbst wenn der genug Zeit hat, sprechen beide nicht die gleiche Sprache. Für eine Hauskatze ist es daher existenziell, dass sie nicht alleine gehalten wird. Die Angst, dass zwei Katzen doppelt so viel Arbeit machen, ist unbegründet. Stattdessen gibt es sogar jede Menge Vorteile, wenn zwei Stubentiger zusammenleben dürfen: 

  • Es ist immer ein Schmusekamerad im Haus
  • Bei Abwesenheit der Menschen fühlt sich die Mietze nicht einsam
  • Gegenseitiges Putzen und Spielen fördert das Sozialverhalten
  • Katzen sind soziale Tiere und interagieren gern 
  • Jüngere Katzen können von älteren Tieren lernen 

Nur sehr wenige Tiere sind zur Einzelhaltung geeignet, insbesondere bei älteren Charakteren kann die Vergesellschaftung mit einer anderen Katze sogar problematisch werden. Jungtiere brauchen jedoch immer einen Spielgefährten, da sie sonst nicht nur einsam sind, sondern schnell psychische Auffälligkeiten zeigen können. 

Erfahrene Katzenbesitzer wissen, dass der Stubentiger der Boss im Haus ist. 

Der Tierarzt wird nie der beste Freund, ist aber nötig 

Tierärzte und Katzen sind ungefähr so harmonisch wie Zahnärzte und Menschen. Der Arzt will helfen, der (tierische) Patient versteht das aber nicht und so ist das Drama oft groß, wenn die Transportbox aus dem Keller geholt und die Katze zum Tierarzt transportiert wird. Dennoch braucht es einen versierten Veterinär, und zwar schon für Kitten. 

Für Jungtiere sind Impfungen, Wurmkuren und die Implantation des Chips Basis-Behandlungen, die schnell auf dem Programm stehen sollten. Außerdem ist es nötig, weibliche und männliche Katzen zu kastrieren. Die Annahme, dass nur der Kater kastriert werden muss, ist falsch. 

Eine weibliche Katze kommt im Alter von ca. einem Dreivierteljahr in die fruchtbare Phase ihres Lebens und wird rollig. Dieser Prozess wiederholt sich immer wieder und führt zu Stress fürs Tier und für den Mensch. Nicht nur das laute und beharrliche Miauen und Jaulen, sondern auch das Hormonchaos sind sehr belastend für die Katze und so ist die Kastration Pflicht. 

Auch wenn das Tier älter wird, sind Kontrolluntersuchungen wichtig, um mögliche Katzenkrankheiten frühzeitig zu erkennen. Es lohnt sich daher, schon im Kittenalter ein gutes Verhältnis zum Tierarzt aufzubauen, damit die Belastung bei einem Besuch nicht so hoch ist. 

Mensch- und Katzenzeit ist wichtig für die Bindung 

Mindestens einmal pro Tag müssen Mensch und Katze Zeit zusammen verbringen, damit die Bindung gefördert wird. Das können Schmuse- und Spielstunden sein, aber auch Lernzeit, wenn Clicker-Training und Co. Einzug in den Alltag halten sollen. 


Wichtig zu wissen: Die Entscheidung, wann es Zeit für gemeinsame Aktivitäten ist, wird von der Katze gefüllt. Der Stubentiger hat seinen ganz eigenen Kopf und wenn er gerade keine Lust zu Spielen hat, wird der Mensch das merken. 

Wenn diese Grundvoraussetzungen erfüllt werden, steht einem harmonischen Zusammenleben zwischen Katze und Mensch nichts im Weg. Stattdessen ist die Verbindung sogar eine Bereicherung für das Leben beider Parteien, denn wenn beide aufeinander eingehen, können sich der tierische Begleiter und sein Besitzer viel geben. 

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