Männergrippe

Mythos Männergrippe: Was steckt dahinter?

„Schaaaatz! Mir geht es so schlecht!“ In der Grippesaison scheinen Männer mehr zu leiden als Frauen. Ein Mythos, welcher umgangssprachlich gerne als Männergrippe bezeichnet wird. Aber gibt es diese wirklich oder lassen sich die Herren der Schöpfung einfach gerne bemuttern?

Was ist eine Männergrippe?

Was genau eine Männergrippe nun ist, lässt sich aus medizinischer Sicht kaum definieren. Es kann jedoch festgehalten werden, dass das, was wir im Volksmund als Männergrippe bezeichnen, eine übertriebene und überempfindliche Reaktion auf Symptome wie Schnupfen, Husten oder leicht erhöhte Temperatur seitens männlicher Patienten ist. Häufig wird das Wort scherzhaft gebraucht, wenn Männer sehr wehleidig auf die eben aufgeführten Symptome reagieren. Aber ist es ratsam, sich über dieses Verhalten lustig zu machen?

Nein! Denn laut Dr. Günter Weiss, ist an dem Mythos tatsächlich etwas Wahres dran. Die Begründung für ein vermehrtes Leiden männlicher Patienten liegt in ihrem Immunsystem. Dieses reagiert anders auf Krankheitserreger, da Männern weniger Östrogen haben. Wie das zusammenhängen soll, fragst du dich? Ganz einfach: Östrogen wirkt virenhemmend, je mehr man davon hat, desto besser funktioniert das Immunsystem. Natürlich ist Östrogen nicht der einzige Grund, warum ein Immunsystem schnell reagiert, aber es hat einen Einfluss darauf. Das weibliche Immunsystem ist zudem anpassungsfähiger. Je nach Hormonlage geht es mal mehr in Richtung Angriff oder mehr in Richtung Toleranz, vor allem unter Einfluss von Progesteron.

Und noch etwas beeinflusst das Leiden: Frauen haben dadurch, dass sie sowieso einmal im Monat mit den Schmerzen ihrer Periode konfrontiert sind, häufig eine höhere Schmerztoleranz. Se können Schmerzen besser einordnen, vertrauen ihrem Körper mehr und sind seltener durch leichte Grippesymptome verängstigt. Hier gilt häufig die Devise: Was von allein kommt, geht auch von alleine wieder.

Was hilft gegen die Männergrippe?

So langweilig es klingt, aber auch gegen die Männergrippe hilft am besten eine gesunde Lebensweise. Also, viel Obst und Gemüse, viel Wasser trinken, viel Bewegung. Auch der Verzicht auf Alkohol ist sehr hilfreich und das Rauchen von Zigaretten macht nicht unbedingt gesünder. Wer acht Stunden Schlaf bekommt ist fitter als jemand, der ständig die Nächte durchfeiert und auch die ein oder andere Vitaminpille soll ja schon Wunder gewirkt haben. Darüber hinaus dürfen auch Männer sich gegen die Grippe impfen lassen.

Und wenn nichts mehr geht: Mama anrufen, Tee kochen und im Bett bleiben!

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Bildquelle: Andrea Piacquadio von Pexels; CC0-Lizenz