Wendy-Syndrom: 5 Anzeichen, dass du deinen Partner bemutterst

Wenn wir über eine gleichberechtigte Beziehung sprechen, dann bedeutet das, dass sich beide Parteien gleichermaßen um den anderen kümmern: Wenn man aber am Wendy-Syndrom leidet, dann sieht das Beziehungsmodell ganz anders aus. Diese Anzeichen könnten dafür sprechen, dass du am Wendy-Syndrom leidest. 

„I ain’t your mama“, predigte bereits Jennifer Lopez in einem ihrer Songs. Und die Resonanz war riesig, denn es ist auch heutzutage in vielen Beziehungen üblich, dass sich der Mann bemuttern lässt – während die Frau sich um den Haushalt, die Kinder und gegebenenfalls die Haustiere kümmert. 

Diese „klassische“ Rollenverteilung in Beziehungen hat in der Psychologie auch einen Namen: Wendy-Syndrom.

Was steckt hinter dem Wendy-Syndrom?

Das Wendy-Syndrom ist das Pendant zum Peter-Pan-Syndrom. Der Begriff, den der Psychologe Dan Kiley im Jahr 1983 prägte, meint eine Rollenverteilung in einer Beziehung, in der eine Person den gesamten Mental Load trägt, sich um alles kümmert, während die andere sich zurücklehnt – genau wie Peter Pan, der von Wendy bemuttert wird. Wendy ist ein Prototyp der überfürsorglichen Mutter. Sinnbildlich steht Peter Pan dafür, dass der Junge nicht erwachsen werden will und auf eine Frau an seiner Seite angewiesen ist. 

Es überrascht wenig, dass vor allem Frauen von dem Syndrom betroffen sind. Denn es sind nicht nur die Persönlichkeitsmerkmale, die das Wendy-Syndrom begünstigen. So spielt auch der Gender Pay Gap eine wichtige Rolle, denn Männer haben oft die besser bezahlten Berufe, wodurch Frauen das Gefühl haben, diese Ungleichheit kompensieren zu müssen, in dem sie alle Sorgen und anfallenden Aufgaben im Alltag übernehmen.

So leidet deine Beziehung unter dem Wendy-Syndrom

Dass eine „Wendy/Peter Pan“-Konstellation dauerhaft nicht gesund für eine Beziehung ist, liegt nahe. Laut der Wissenschaft tendiert der Part, der sich wie Peter Pan bemuttern lässt, dazu, nicht nur unreif, sondern sprunghaft zu sein – mit einem Hang zum Narzissmus.

Allein die Verantwortung zu tragen ist außerdem nicht nur unfair, sondern auch anstrengend: Frauen, die sich grenzenlos um ihren Partner kümmern, vernachlässigen zwangsläufig sich selbst. Das Wendy-Syndrom kann zur Folge haben, dass Betroffene ihre Bedürfnisse nicht einmal mehr nennen oder gar erkennen können. Das kann mit der Zeit zu extremem Stress, Isolation bis hin zu Burn-out führen.

Auch die Qualität einer romantischen Beziehung kann unter der klassischen Rollenverteilung leiden: Wenn nur eine Person die alleinige Verantwortung trägt, bleibt die Romantik auf der Strecke. Anstelle von Romantik zeichnet sich die Beziehung dann eher durch ein Mutter-Sohn-Verhältnis aus: Augenhöhe Fehlanzeige.