Frühstück: Frühaufsteher sollten anders essen als Langschläfer

Laut einer neuen Studie macht es für die Gesundheit einen großen Unterschied, wann das Frühstück eingenommen wird – je nach Chronotyp, also ob Frühaufsteher („Lerche) oder Langschläfer („Eule“).

Ist das typische kohlenhydratreiche Frühstück aus Müsli, Toast oder Brötchen eigentlich für jeden gesund? Laut einer neuen Studie der Universität Paderborn ist dies nicht unbedingt der Fall. Besonders interessant sind dabei die Ergebnisse für verschiedene Chronotypen, wie „Lerchen“ und „Eulen“, die aufgrund ihrer unterschiedlichen inneren Uhren anders auf Kohlenhydrate am Morgen reagieren. Diese Studie wurde im Fachjournal „European Journal of Nutrition“ veröffentlicht, wie FOCUS online berichtet.

Die Untersuchung zeigt, dass Personen, die gegen ihren natürlichen Rhythmus essen, möglicherweise negative Auswirkungen auf ihren Glukosespiegel erfahren. So könnte beispielsweise bei „Eulen“, die biologisch bedingt später aufstehen und auch später frühstücken sollten, ein zu frühes kohlenhydratreiches Frühstück den Blutzuckerspiegel ungewollt stark ansteigen lassen. Dieser schnelle Anstieg und darauf folgende Abfall des Blutzuckers kann zu Heißhunger führen und langfristig das Risiko für verschiedene Krankheiten wie Adipositas, Diabetes oder Demenz erhöhen.

Einfluss des Chronotyps auf die Ernährung

Die Studie betonte zudem, dass der Zeitpunkt des Essens unabhängig vom Chronotyp eine Rolle spielt. Sowohl „Lerchen“, die früh aufstehen und früh essen, als auch „Eulen“ sollten darauf achten, zu welcher Tageszeit sie ihre Mahlzeiten einnehmen. Insbesondere wurde festgestellt, dass das Essen zu später Stunde ebenfalls eine ungünstige Glukoseantwort hervorrufen kann, unabhängig davon, ob man ein Morgen- oder Abendtyp ist.

Die Forscher*innen der Universität Paderborn führten ihre Untersuchung mit rund 300 Studierenden durch, die zu vorbestimmten Zeiten spezifische Mahlzeiten und Snacks erhielten. Dabei wurden besonders die Studierenden betrachtet, die den extremen Chronotypen „Lerche“ und „Eule“ entsprachen. Laut FOCUS online erklärt Bettina Krüger vom Institut für Ernährung, Konsum und Gesundheit der Universität Paderborn, dass die Studie zeige, wie tageszeitliche Unterschiede die Glukoseantwort beeinflussen können.

Empfehlungen für „Eulen“

Für „Eulen“ könnte ein Anpassen des Frühstückszeitpunkts und die Wahl der richtigen Kohlenhydrate bedeutend sein. Studienleiterin Anette Buyken empfiehlt, dass „Eulen“ nicht nur abends, sondern auch morgens auf komplexe Kohlenhydrate achten sollten, die den Blutzuckerspiegel nicht zu stark ansteigen lassen. Vollkornprodukte könnten hier eine bessere Wahl sein.

Die Ergebnisse dieser Studie bieten wertvolle Einblicke dafür, wie individuell die Ernährungsgewohnheiten angepasst werden sollten, um gesundheitliche Vorteile zu maximieren und Risiken zu minimieren. Sie unterstreichen die Bedeutung des Chronotyps bei der Entscheidung, wann und was wir essen sollten. Es zeigt sich, dass die Beachtung unseres natürlichen Rhythmus nicht nur unseren Schlaf, sondern auch unsere Ernährung und letztlich unsere Gesundheit beeinflussen kann.

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Bild: Vecteezy; CC0-Lizenz