Wie wechsele ich meine Reifen?

Mindestens zweimal im Jahr dürfen Autofahrer die Reifen am Fahrzeug wechseln. Ausnahme sind lediglich Autofahrer mit Ganzjahresreifen. Viele Autofahrer sparen sich das Geld für den Wechsel in der Werkstatt und wechseln die Reifen selbst. Was Sie beim Reifenwechseln beachten müssen und wie Sie vorgehen sollten, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Effizient Reifen wechseln: Tipps, die Sie beachten sollten

Zeit ist Geld. Das gilt auch für den Reifenwechsel. Wer langfristig sicher unterwegs sein möchte, sollte genügend Zeit für den Reifentausch einplanen. Apropos Sicherheit: Der Wechsel der Reifen sollte nur auf einem ebenen Untergrund mithilfe eines stabilen Wagenhebers erfolgen. Dass das Fahrzeug gegen ein Wegrollen gesichert sein sollte, versteht sich von selbst.

Was viele Laien nicht wissen: Das Drehmoment zum Anziehen der Räder kann von Fahrzeugmodell zu Fahrzeugmodell variieren. Welches Drehmoment fürs jeweilige Fahrzeugmodell das richtige ist, steht im Bordbuch. Bei den meisten Modellen beträgt das Drehmoment 120 Nm. Ausschlaggebend ist auch die Länge der Radbolzen. Autofahrer, die von Stahl auf Alu-Räder und umgekehrt wechseln, müssen die Länge der Radbolzen beachten. Im Gegensatz zu den Bolzen der Stahlfelge sind die von Alurädern länger. Werden für Aluräder Bolzen von Stahlfelgen verwendet, kann es zu massiven Schäden kommen.

Zu guter Letzt müssen auch die Reifen auf ihre Einsatzfähigkeit geprüft werden. Sommer- und Winterreifen mit einem abgefahrenen Profil können sehr teuer werden – vor allem dann, wenn dadurch ein Unfall verursacht wird. Sommer- und Winterreifen sollten eine Profiltiefe von drei bis vier Millimetern haben. Neue Reifen gibt es günstig im Internet. In vielen Online-Shops ist es möglich, die neuen Reifen direkt an die Kfz-Werkstatt schicken zu lassen.

Das richtige Werkzeug machts möglich

Für einen reibungslosen Wechsel der Reifen sollte das Werkzeug bereits vor dem Beginn der Arbeiten bereitliegen. In jedem Fall notwendig ist ein stabiler Wagenheber. Am besten eignet sich ein Rangierwagenheber, der ein komfortables und sicheres Wechseln der Reifen erlaubt.

Mit einem Radkreuz lassen sich selbst angerostete Radmuttern leicht lösen. Ein Drehmomentschlüssel hingegen verhindert ein Überdrehen von Muttern und Radbolzen. Wer über einen Schlagschrauber verfügt, darf sich über einen besonders schnellen Reifentausch freuen. Eine Drahtbürste löst groben Schmutz und Rost von Radschrauben und Bremssätteln.

Reifenwechsel Schritt für Schritt erklärt

Liegen das Werkzeug und die Reifen bereit, kann es losgehen:

  1. Das Fahrzeug durch Anziehen der Handbremse/elektrische Parkbremse sichern.
  2. Radmuttern/-bolzen anlösen – nicht vollständig lösen
  3. Fahrzeug aufbocken und Rad abnehmen
  4. Neues Rad mit dem Reifen aufstecken
  5. Schrauben anbringen und leicht anziehen
  6. Wagen absenken, damit das Rad blockiert.
  7. Rad mit Drehmomentschlüssel so fest es geht anziehen
  8. Luftdruck prüfen
  9. Nach 50 Kilometern Radbolzen mit dem Drehmomentschlüssel nachziehen

Tipp: Die abgenommenen Reifen sollten vor dem Einlagern mit Universalkreide, z. B. HR für hinten rechts) markiert werden. So können sie beim nächsten Wechsel wieder an der richtigen Position platziert werden.

Nicht immer ist der Reifenwechsel in Eigenarbeit möglich. Bei Fahrzeugen mit einem direkten RDKS sollten die Reifen grundsätzlich in einer Kfz-Werkstatt gewechselt werden. Dort können die Sensoren in den Reifen überprüft werden und einen reibungslosen sowie sicheren Betrieb sicherstellen.

Bild: Foto von Andrea Piacquadio