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3 Jungs, 1 Segelboot, 1 Weltreise: Wie lebt es sich alleine auf dem Meer?

Von Bastian Langer

Drei Jungs on tour: Mit einer alten Segelyacht, einem Haufen Surfbrettern, frisch geschliffenen Kochmessern und einer gehörigen Portion Abenteuerlust auf großer Fahrt! Das sind Simon, Jens und Basti von SEASICK SAILING und ihr Ziel ist die Karibik, bitchachos!

Die Jungs und das Meer. Blau und weiß, und tagelang nichts anderes. Was die Magie einer solchen Reise ausmacht und wie es sich so alleine auf dem Meer lebt.

Hallo Ihr!

Wenn ihr diese Flaschenpost von uns lest, sind wir gerade irgendwo da draußen zwischen den Kanaren und der Karibik. Mitten im weiten Blau des Atlantiks. Und da ist ordentlich viel Blau auf einmal, das kann man sich gar nicht vorstellen! Eigentlich sieht man nur Blau, Tag ein, Tag aus, und das wochenlang! Der Himmel ist blau und das Wasser ist blau. Aber dieses Blau ist atemberaubend schön und tief und jeden Tag ist ein wenig anders. Und da passt dann das Weiß der sich brechenden Wellen und der Gischt perfekt dazu. Und die weißen Wolken, wobei die manchmal auch grau oder schwarz sind. Der Ton ist immer ein wenig anders. So gesehen sehen wir dann doch jeden Tag etwas Neues. Selbst nach über zwei Monaten Leben auf dem Schiff finde ich das immer noch sehr geil und starre oft noch lange ins weite Blau. Beim Segeln auf dem offenen Meer, so alleine mit sich, seinen Freunden und dem Boot passiert alles in seinem ganz eigenen Flow.

Die Zeit steht still

Alles ist ein wenig entspannter, aber dieses Wort alleine trifft es nicht ganz. Die Tage gehen ineinander über und Zeit spielt keine Rolle. Die schnelllebige Welt in Europa ist ganz weit weg. Man hat viel Zeit für sich, zum Nachdenken, zum Relaxen, vielleicht auch um neue Dinge zu lernen. Das Segeln an sich kann schön und spannend, langweilig und manchmal auch gruselig sein – oder einfach scheiße – aber da hab ich ja im vorletzten Beitrag schon gejammert. Schön und entspannt ist es bei gutem Wetter, wenn alle an Deck in der Sonne sitzen. Wir lesen viel oder spielen Schafkopf, unterhalten uns, erzählen Geschichten aus unserem Leben oder diskutieren über Gott und die Welt. Langweilig wird mir auch ab und an, aber seltener als befürchtet. Aber man tut halt doch immer die gleichen Dinge und das geht einem dann mal kurz auf den Zeiger. Aber dann gibt’s gleich schon wieder etwas zu erledigen und das wars dann mit der Langeweile. Spannend und einfach richtig geil wird’s, wenn ordentlich Wind ist. Wenn ich dann am Steuer stehe und spüre, wie das Boot den Druck aus der Luft in Speed verwandelt, oder wenn man fühlt wie einen die riesige Welle anschiebt – das bockt sich!

Unheimliche Nächte

Die Nächte sind meistens sehr schön. Es ist einfach der Hammer, wie viele Sterne man so weit draußen sieht. Alles ist ruhig und dunkel. Man hat nur sich und das leise Rauschen des Meeres. Einfach tight! Aber auch spannend oder gruselig wird’s nachts! Wenn man gar nichts sieht, weil es bewölkt ist, und dann tauchen plötzlich Lichter von einem fremden Schiff auf. Denn so genau erkennen, wie weit das Schiff weg ist, und wo es hinfährt, kann man nicht. Da kommt dann beispielsweise ein Lichtermeer auf dich zu und kurz darauf heizt ein fettes Kreuzfahrtschiff an dir vorbei… Schon crazy! Einmal ist rechts von uns ein Schiff ziemlich parallel gefahren, wir haben nur das rote und das weiße Licht gesehen. Auf einmal kamen diese Lichter dann rasend schnell auf uns zu, sind knapp vor uns vorbei und fuhren nach links weg. Total krass! Keine Ahnung, was das war und wie nah, aber da ging mir dann ordentlich die Pumpe. So etwas hab ich noch nie gesehen!

Wunderschöne Morgen

Die Morgenstunden mit dem Sonnenaufgang sind etwas total besonderes, finde ich. Vom Licht und von der Stimmung her ist das eigentlich viel schöner als der Sonnenuntergang. Man kriegt das ja sonst nur beim Heimstolpern nach dem Feiern mit und kann das nicht so zelebrieren…schade eigentlich! Aber wenn man dann immer mehr Blau um sich herum sieht, das immer heller wird und zu glitzern beginnt, das hat schon was!

Ihr seht, ich stöpsel hier so rum und versuche euch zu beschreiben, wie das ist, wenn man so das Meer erlebt, wie wir es tun. So ganz klappt das aber halt nicht, vielleicht helfen die Bilder ja weiter! Ich hoffe, euch gefällt was ich bzw. wir drei so schreiben, fotografieren und mit euch teilen, vielleicht nehmt ihr das ein oder andere ja für euch mit… Wir wünschen euch eine schöne Vorweihnachtszeit und dass wir uns in ein paar Wochen wieder hören/lesen. Denn das würde bedeuten, dass wir es sicher auf die andere Seite geschafft haben und nicht irgendwo auf den fucking 5500 Kilometern etwas Schlimmes passiert ist.

Ein fettes Dankeschön

An alle, die so begeistert dabei sind und uns folgen, lesen und das Projekt feiern ein fettes Dankeschön! Im nächsten Jahr wird’s hier bei SEASICK so richtig dick! An alle meine Freunde, bei denen ich mich zu selten melde (und da fühlt ich euch bitte alle angesprochen!): sorry für’s nicht melden! Ich liebe euch! Ganz viel Glück und always fair winds an alle da draußen, die auch gerade auf Tour sind, wir sehen uns! Falls euch das Fernweh packt und ihr Bock auf sicke Stories und schöne Bilder habt, klickt doch mal bei www.seasicksailing.com rein. Wir segeln gerade über den Atlantik und können außer dieser Flaschenpost nichts mit euch teilen. Weihnachten wollen wir dann in der Karibik verbringen und ab dann werden die Inseln und Buchten erkundet, viel gesurft und wieder so richtig aufgekocht! Also freut euch schon mal auf das, was das neue Jahr zu bieten hat! Auf Facebook geht auch immer was, also schaut mal vorbei. Wir hören uns!