Studie: Diese Netflix-Produktion hat die Selbstmordgedanken von Zuschauern erhöht
Und das Ergebnis ist schockierend: In dem Zeitraum nach dem Serienstar soll es 900.000 bis 1,5 Millionen mehr Suchanfragen mehr gegen haben. 17 der 20 Google-Suchanfragen zum Thema Suizid fanden hier besonders häufig statt. Unter ihnen waren Anfragen, welche sich auf konkrete Selbstmordgedanken bezogen wie zum Beispiel „Wie man Selbstmord begeht“ (26 % Anstieg) oder „Suizid begehen“ (18 % Anstieg). Und auch Suchanfragen von Suizid-Hotline-Nummern fanden in den 19 Tagen 21% häufiger statt.
Nachahmungsgefahr?
Für die Wissenschaftler sind diese Resultate ein klarer Hinweis auf die Nachahmungsgefahr von „Tote Mädchen lügen nicht“. Zwar wurden bei der Studie keine tatsächlichen Selbstmorde evaluiert, das Suchverhalten der Bevölkerung ist jedoch ein guter Indikator für bestimmte Meinungsbilder- und Trends. Der am Projekt beteiligte Epidemiologe John W. Ayers ist der Meinung, dass das Onlinesuchen bestimmte Offline-Handlungsmuster vermuten lassen. Die Serie „Tote Mädchen lügen nicht“ würde in ihrer jetzigen Form sowohl das Selbstmordbewusstsein, als auch unabsichtlich die Selbstmordgedanken erhöhen.
Verbesserung und Präventionsmaßnahmen
Die Forscher schlagen eine Streichung der konkreten Selbstmord-Szenen vor und raten dazu, in jeder einzelnen Episode Hinweise zu Suizid-Hotlines zu schalten. Zudem könne man die kommende Staffel vor dem Ausstrahlungstermin einiger Prüfungen unterziehen, um die Unbedenklichkeit zu gewährleisten. Die Macher von „Tote Mädchen lügen nicht“ zeigten in der ersten Staffel nicht nur den Weg bis hin zu dem Selbstmord der Protagonistin Hannah Backer, sondern auch, wie sie sich letztendlich die Pulsadern aufschlitzte. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnt genau vor solchen Szenen und generellen Medienberichten über Suizide. Grundsätzlich sind die Medien daher angehalten, nicht detailliert über den Hergang der Selbsttötung zu berichten. Man darf gespannt bleiben, inwieweit sich die zweite Staffel an diesen Kodex halten wird. Neue Episoden von „13 Reasons Why“ werde erst Mitte 2018 bei dem Streamingdienst zu sehen sein.
I don’t believe watching #13ReasonsWhy will make someone commit #suicide anymore than watching a horror film will make someone commit murder https://t.co/d5kxguAOdw
— ?Tracy Elfers? (@satbeachfl) 2. August 2017