3D Drucker

3D-Druck: Werden Möbel bald nur noch gedruckt?

2D ist Schnee von gestern – die Zukunft ist 3D. Kleine Figuren, Maschinenteile, selbst Möbel werden inzwischen mittels 3D-Druck ins Leben gerufen. Die Einsatzmöglichkeiten dieser Technologie, die noch in ihren Kinderschuhen steckt, scheint keine Grenzen zu kennen. Sie bringt aber auch einige fragwürdige Dinge mit sich.

 

Steht ein 3D-Drucker bald in jedem Haushalt?

 

Die Crowdfundingplattform Kickstarter hat dem 3D-Druck zu seiner Popularität verholfen. Viele Tüftler haben über die Plattform ihren 3D-Drucker finanziert und an Menschen rund um den Globus ausgeliefert. Die Menschen haben den 3D-Drucker zwar nicht erfunden, jedoch in einer Ausführung entwickelt, die so klein und bezahlbar ist, dass sie sich auch der Otto-Normalverbraucher leisten kann.

Während die ersten 3D-Drucker vor wenigen Jahren noch etwas kompliziert waren und es sich teilweise um Bausätze handelte, gibt es inzwischen fertige Produkte, die jeder nutzen kann. Dazu gehören auch die zwei Projekte Focus und TeeBot. Die beiden tragbaren 3D-Drucker passen in einen Koffer und lassen sich somit überall hin mitnehmen.

 

Die rechtlichen Konsequenzen

 

So interessant die Technik der 3D-Drucker ist, so problematisch ist sie auch. Ein ungelöstes Problem ist die juristische Seite. Es fehlen Normen, die klären, wer für bestimmte Dinge haftet. Auch das Patent- und Urheberrecht ist beim 3D-Druck nicht geklärt. Bereits jetzt gibt es unzählige Portale, die Schablonen für geschützte Produkte anbieten. Jeder Besitzer eines 3D-Druckers kann sich diese Schablone herunterladen und das gewünschte Produkt herstellen.

Am 22. Juni 2015 findet eine Konferenz zu den rechtlichen Aspekten des 3D-Drucks an der TU Berlin statt. Interessierte finden hier weitere Informationen zur Konferenz.

 

Möbel per 3D-Druck: Französisches Start-up macht es möglich

 

Der 3D-Druck muss keinesfalls dazu genutzt werden, aus rechtlicher Sicht fragliche Produkte herzustellen. Ein französisches Start-up zeigt, wie der 3D-Druck ermöglicht, ganze Möbel herzustellen. Stühle, Lampen, Tische und andere Möbelstücke, die in jedem Haushalt zu finden sind – sie alle lassen sich per 3D-Druck kreieren.

https://vimeo.com/88820528

Das obige Video zeigt den 3D-Druckprozess für einen Stuhl aus Plastik. Der Nachteil der Methode ist, dass die Materialwahl relativ limitiert ist. Holzliebhaber werden beim 3D-Druck aktuell nicht auf ihre Kosten kommen. Möbel aus echtem Holz haben nicht nur einen besonderen Look, sie fühlen sich auch angenehm an. Die Impressionen bei mirabeau.de zeigen, warum Holzmöbel so beliebt sind. Sie versprühen ein besonderes Feeling, welches bei Plastikmöbeln aus dem Drucker auf der Strecke bleibt. Zwar sehen sie modern und trendy aus, nicht jeder wünscht sich aber diese Eigenschaften.

 

Hybride Möbel: 3D-Druck als Unterstützung für Möbel

 

Eine Lösung für das oben genannte Problem, das fehlende Feeling bei Plastikmöbel, könnten sogenannte Hybridmöbel sein. Das Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA hat ein Projekt gestartet, in dessen Rahmen 13 Studenten hybride Möbel anfertigen.

Ziel der Studenten war es, mithilfe einzelner Baumarktteile vollständige Möbel zu kreieren. Um diese erschaffen zu können, mussten die Studenten Verbindungsstücke entwerfen und sie mit 3D-Drucktechnologien herstellen. Das Ergebnis der studentischen Arbeiten war am 23. März im Foyes des Frauenhofer IAO in Stuttgart zu sehen. Drei der Hybridmöbel sind in dieser Fotostrecke zu bewundern.

Das Experiment des Frauenhofer IPA zeigt, wie Möbelhersteller den 3D-Druck in Zukunft zu ihrem Gunsten nutzen können. Die Kombination aus klassischen Materialien wie Holz in Kombination mit Verbindungsstücken aus dem 3D-Drucker könnte interessante Hybridmöbelkreationen ermöglichen, die bis dato in keinem Haushalt zu sehen sind. Auf der anderen Seite zeigt das Projekt auch, dass Heimwerker in Zukunft ihre eigenen Möbel kreieren könnten. Dazu benötigen lediglich Rohmaterialien, einen 3D-Drucker sowie ein wenig Phantasie.

Bildquelle: The Shopping Sherpa über  CC by 2.0