8 Maßnahmen im Studium, für die du dir später im Leben selbst danken wirst

Das Studium sollte die unbeschwerteste Zeit im Leben sein; so sagt man jedenfalls. Einerseits ist das aber zwischen Geldmangel und Leistungsdruck heutzutage in vielen Studiengängen gar nicht mehr möglich. Andererseits gibt es gute Gründe, auch während der Studienzeit bereits an die Zukunft zu denken. Welche das sind und für welche Maßnahmen du dir selbst eines Tages dankbar sein wirst, erfährst du jetzt.

Vor einigen Jahrzehnten mag es noch realistisch gewesen sein, das unbeschwerte Studentenleben. Und tatsächlich gibt es nach wie vor Zeiten, in denen das Studieren eine gewisse Unbeschwertheit erlaubt, zum Beispiel in den Semesterferien oder in den anfänglichen Semestern mit weniger Leistungsdruck. Es ist daher sicherlich eine Frage des individuellen Empfindens, wie einfach oder schwierig diese Lebensphase ist – und dabei spielen noch zahlreiche weitere Aspekte eine Rolle, wie die private Lebenssituation oder die finanziellen Verhältnisse. So oder so ist es aber wichtig, nicht nur im Hier und Jetzt zu leben, sondern bereits an die Zukunft zu denken. Denn wer im Studium die richtigen Maßnahmen ergreift, kann sich zumindest die Zukunft umso unbeschwerter gestalten und dadurch ein Leben lang profitieren. Denke also daran, …

1. …eine gute Work-Life-Balance zu finden.

Um deine physische und psychische Gesundheit langfristig zu erhalten, ist eine gute Work-Life-Balance unverzichtbar. Je früher du lernst, eine solche zu finden und zu bewahren, desto geringer ist in Zukunft deine Gefahr von stressbedingten Erkrankungen wie einem Burnout-Syndrom. Zudem profitieren dein Wohlbefinden, deine Lebensqualität sowie deine Leistungsfähigkeit im Job – und dadurch dein beruflicher Erfolg. Lerne deshalb, Prioritäten sowie Grenzen zu setzen, verbessere dein Zeitmanagement, fördere deine Gesundheit aktiv und sorge für einen guten Ausgleich in der Freizeit. Auch soziale Unterstützung ist in allen Lebenslagen wichtig, weshalb deine Familie und Freunde ebenfalls schon jetzt einen hohen Stellenwert im Leben haben sollten, und zwar nicht nur oberflächlich als Begleitung auf der nächsten Studentenparty, sondern im Sinne von qualitativ hochwertigen sozialen Beziehungen. Denn sie sind der Schlüssel zum Glück, wie die Wissenschaft mittlerweile weiß.

2. …die Chance auf Praktika zu nutzen.

In vielen Studiengängen musst du mindestens ein Pflichtpraktikum absolvieren. Für einige Studierende der absolute Horror, doch eigentlich stecken in solchen Praktika riesige Chancen. Deshalb ist es sogar ratsam, freiwillige Praktika zu belegen, wann immer du in der Studienzeit dazu die Gelegenheit hast – und sofern sie gewisse Bedingungen erfüllen. Denn mit dem richtigen (!) Praktikum kannst du erste Berufserfahrung sammeln, wertvolle Kontakte knüpfen und einen realistischen Einblick in den Arbeitsalltag erhalten. Dadurch sinkt die Gefahr, dass du bei der Berufswahl einen Fehlgriff machst und vielleicht sogar den falschen Studiengang gewählt hast. Die Erfahrungen sowie Kontakte erleichtern dir außerdem den Berufseinstieg, sodass du oft einfacher sowie zu besseren Bedingungen einsteigen und schneller aufsteigen kannst. Und je höher du einsteigst – auf deine Position und das Gehalt bezogen – desto besser ist dein Ausgangspunkt für alle zukünftigen Karriereschritte von der Gehaltserhöhung über die Beförderung bis hin zum Sprung in eine Selbständigkeit. Du wirst es dir selbst danken!

3. …ein Netzwerk aufzubauen.

In kaum einer anderen Lebensphase lernst du so schnell, so einfach, so viele neue Leute kennen wie im Studium. Eine Chance, die du unbedingt ergreifen solltest, denn jeder Kontakt kann dir zukünftig wertvolle Chancen eröffnen, sowohl beruflich als auch privat. Das gilt für Kommilitonen, für Kollegen beim Praktikum, für Dozenten oder auch einfach für Bekanntschaften im Club – gehe mit offenen Augen durchs Leben und suche das Gespräch mit interessanten Personen. Auch Messen, Netzwerktreffen, Ehrenämter und alle weiteren Gelegenheiten zum Netzwerken sind vor allem, aber längst nicht nur, im Studium eine wertvolle Chance. Denn „Vitamin B“ ist später der wichtigste Karriereturbo und die richtigen Kontakte sind auch im Privatleben äußerst wertvoll.

4. …für Notfälle vorzusorgen.

Niemand denkt gerne über Szenarien wie Krankheit oder Tod nach, vor allem nicht in einem jungen Lebensalter, wenn diese bestenfalls noch keine Rolle spielen. Doch das Problem an der Sache ist, dass sich solche Schicksalsschläge niemals mit Sicherheit ausschließen lassen und wenn sie eintreten, bist du um jede Vorsorge froh. Denke deshalb daran, schon im Studentenalter – oder noch früher – wichtige Versicherungen wie eine Berufsunfähigkeitsversicherung abzuschließen. Auch die Altersvorsorge ist effektiver, je früher sie abgeschlossen wird. Oft kannst du dann bessere Konditionen aushandeln und eine höhere Absicherung bei geringeren Beiträgen erhalten. Auch das wirst du dir später selbst danken. Wichtig ist trotzdem, diese Absicherung in regelmäßigen Abständen zu hinterfragen und gegebenenfalls an veränderte Lebensumstände anzupassen. Du musst vielleicht die Beiträge in deiner BU-Versicherung erhöhen, weil du dann mehr verdienst und höhere Lebenshaltungskosten hast, oder du kaufst irgendwann ein Eigenheim und schließt eine Lebensversicherung ab, um deine Familie im Fall der Fälle abzusichern. Vorsorge ist daher ein lebenslanges Thema, und zwar bereits im Studium.

5. …einen Nebenjob anzunehmen – oder mehrere.

Ähnlich wie bei den Praktika, kannst du in Studentenjobs wertvolle Berufserfahrung sammeln. Sie werten also deinen Lebenslauf auf, gleichzeitig helfen sie dir bei der Finanzierung deines Studiums und du knüpfst neue Kontakte. Nebenjobs können sich daher langfristig positiv auf deine Karriere auswirken und du legst schon im Studium den Grundstein für eine einfacheren sowie erfolgreicheren Berufseinstieg. Zudem erhältst du einen Einblick in verschiedene Unternehmen, Branchen & Co, weshalb es sich durchaus lohnen kann, im Laufe des Studiums mehrere Nebenjobs auszuprobieren. Im Gegensatz zum Praktikum ist dies auch längerfristig sowie mit einer besseren Bezahlung möglich. Ein direkter Zusammenhang zu deinem Studium ist dabei wünschenswert, aber kein Muss.

6. …in die Selbständigkeit hineinzuschnuppern.

Falls du von einer Selbständigkeit träumst oder dir diese in Zukunft zumindest vorstellen kannst, ist auch dafür das Studium eine hervorragende Möglichkeit. Es bietet dir ausreichend Zeit und Flexibilität, um eine Selbständigkeit sozusagen nebenbei auszuprobieren – und zu testen, ob dieses Arbeitsmodell zu dir passt. Dies kann in einem ganz kleinen Rahmen sein, beispielsweise mit einem Nebenjob auf gewerblicher Basis. Aber auch die Gründung eines eigenen Startups mit Businessplan, Mitarbeitern & Co ist im Studium absolut denkbar – und manchmal kannst du dann schon neben deinem Abschluss direkt mit dem eigenen Unternehmen durchstarten. Vielleicht merkst du aber auch, dass die Selbständigkeit (derzeit) nicht zu dir passt und konntest zumindest risikofrei sowie ohne verlorene Zeit mehr Klarheit über deine Karriereziele erhalten. Zudem profitiert erneut dein Lebenslauf von dieser spannenden, zusätzlichen Erfahrung.

7. …ein Auslandssemester zu absolvieren.

In den allermeisten Studiengängen gibt es die Möglichkeit, ein Semester im Ausland zu absolvieren und sich dieses anrechnen zu lassen. Du verlierst also keine Zeit, gewinnst aber neue Kontakte, verbesserte Sprachkenntnisse und viele weitere Lebenserfahrungen, für die du unglaublich dankbar sein wirst. Nicht nur der Auslandsaufenthalt und die Fremdsprachenkenntnisse machen sich anschließend in deinem Lebenslauf gut, sondern auch deine Persönlichkeitsentwicklung, die du durch diese Erfahrung durchlaufen wirst. Davon profitierst am meisten du selbst, sowohl persönlich als auch beruflich.

8. …dich finanziell (weiter) zu bilden.

Finanzielle Bildung ist ein Thema, mit dem sich jeder Mensch auseinandersetzen sollte, und zwar so früh wie möglich. Sie kann im Leben so manche Sorgen ersparen und für finanzielle Freiheit sorgen; ein wichtiges Ziel für jedermann. Leider kommt die finanzielle Bildung im deutschen Schulsystem sowie auch in den meisten Studiengängen aber zu kurz. Es liegt also an dir selbst, dich diesbezüglich auszubilden und stetig weiterzubilden, wofür auch die Studienzeit genutzt werden sollte. Dieses Wissen gilt es anschließend natürlich auch anzuwenden, und sei es nur mit wenigen Euro pro Monat, die du beispielsweise in ETFs anlegst. Eines Tages wird daraus dank Zinseszinseffekt eine große Summe und du kannst in finanzieller Hinsicht sorgenfrei(er) leben.

Es gibt also viele Maßnahmen, die im Studium nur wenig Aufwand erfordern oder noch risikofrei sowie mit weniger Aufwand getätigt werden können als später im Berufsleben – aber von denen du für immer profitierst. Jetzt schon an die Zukunft zu denken, zahlt sich also in vielerlei Hinsicht aus und du wirst dir selbst dankbar sein, wenn du im Studium eben nicht nur bis zur nächsten Prüfung denkst oder deine Freizeit lediglich mit dem Feiern, Zocken & Co verbringst; garantiert!

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