Elliot Pages Outing – Was du mit Sprache für die LGBTQ+-Community tun kannst

Sprache formt unsere Wahrnehmung. Die kanadische Schauspielerin Ellen Page hat sich via Twitter als trans* geoutet und möchte ab sofort Elliot genannt werden. Zu diesem Anlass haben wir uns über Sprache Gedanken gemacht und Tipps gesammelt, wie ihr damit die Wahrnehmung der LGBTQ+-Gemeinschaft zum Besseren verändern könnt.

In seiner Biografie hat sich etwas verändert. „He/They” steht nun dort. Und statt Ellen, heißt er nun Elliot Page. Elliot spielte im Jahre 2007 die 16-jährige Schülerin Juno im gleichnamigen Film und wurde so als Schauspieler bekannt. Bis heute wurde diese Filmografie noch deutlich vergrößert. Seit Dienstag weht jetzt aber ein neuer Wind. Page wendet sich in einem emotionalen Statement an die Öffentlichkeit, in dem er sich als trans* outet. Die Nachricht eilte direkt durch alle Medien und stößt damit eine neue Diskussion an. Denn Elliot untermalt in seinem Statement wie schwierig es die LGBTQ+-Gemeinde auch heute, im Jahre 2020, hat. Er spricht von einem Zwiespalt zwischen purer Erlösung und Glück, aber auch Angst. Die Angst vor Anfeindungen, Witzen und Gewalt, denen die Mitglieder der queeren Community oftmals ausgesetzt seien. Es gebe eine erschreckend hohe Prozentzahl an Morden an Transgender, sowie Suizide.  

Pages Outing rückt all die Probleme in den Fokus, die im Zusammenhang mit der LGBTQ+-Gemeinschaft aufgearbeitet werden müssen. Es ist ein Appell an alle. Elliot ist mutig und wird nicht still sein. Er wird kämpfen, sodass sich alle Menschen der Identität zuordnen können, mit der sie sich identifizieren – ebenso wie jede sexuelle Orientierung akzeptiert werden muss.  

Doch wie sehr tangiert es die heteronormative Gesellschaft? Inwieweit können wir selber etwas tun, um zu verhindern, dass es nicht ein vermeintliches „Normal” gibt? Denn Cisgender, also die Identifikation eines Menschen mit dessen bei der Geburt zugeteilten Geschlecht, sollte ganz genauso behandelt werden wie Transgender. Was können wir also konkret tun, damit wir dieses Gleichgewicht täglich herstellen? Denn vielleicht ist die ganze Thematik noch sehr fremd für den ein oder anderen. Und zugegebenermaßen auch ein schmaler Grat zwischen richtig und falsch, korrekt und unkorrekt. Wir können es aber schaffen, diese Fettnäpfchen zu umgehen. Um es á la „Sapir-Whorf-Hypothese“ zu erklären: Die Sprache formt das Denken, und Denken die Wirklichkeit. Im Klartext heißt das: Die Begriffe, die die Gesellschaft nutzt, sind ein Spiegelbild dieser. Der Klassiker hier wäre das „Gendern”. Wird permanent die weibliche Form weggelassen, fühlen sich Frauen dann angesprochen? Genauso ist es also auch hier. Eine LGBTQ+-gerechte Sprache kann jene sprachlich in die Gesellschaft eingliedern und auf lange Sicht eine deutliche Wirkung haben. Sprache kann immer der Anfang sein.