Politiker Friedrich Merz

Friedrich Merz will Gendersprache verbieten

Bis zu den Bundestagswahlen am 26. September 2021 sind es nur noch ein paar Monate. Insbesondere die Umfragewerte der Union müssen aus Sicht der Parteimitglieder ernüchternd sein, sind aber angesichts anhaltender diverser Eskapaden, darunter die Korruptionsaffäre und der interne Machtkampf Markus Söders und Armin Laschets um die Kanzlerkandidatur, eine logische Konsequenz. Nun versucht CDU-Bundestagskandidat Friedrich Merz mit einer provokanten Forderung sein Profil zu schärfen. 

In einem Interview mit dem „Spiegel“ brachte der 65-Jährige ein Verbot von geschlechtergerechter Sprache ins Spiel. „Es gibt nach meiner Wahrnehmung einen kulturellen Konsens in der Republik – die überwiegende Mehrheit der Deutschen lehnt die Gendersprache ab“, so Merz. Im Zentrum seiner Kritik stehen vor allem Universitäten und TV-Sender. „Wer gibt zum Beispiel Hochschullehrerinnen und Hochschullehrern das Recht, Prüfungsarbeiten auch danach zu bewerten, ob die Gender-Sternchen verwendet werden oder nicht? Wer gibt Nachrichtenmoderatorinnen und -moderatoren das Recht, in ihren Sendungen einfach mal so eben die Regeln zur Verwendung unserer Sprache zu ändern?“ Merz hebt hervor, dass insbesondere „die mit Pflichtbeiträgen finanzierten Medien“ Rücksicht auf die Empfindungen und Meinungen der Bevölkerung nehmen müssten. Genauso sollten Studentinnen und Studenten das Recht haben, „dass Prüfer auf sach- und wissenschaftsfremde Bewertungskriterien in den Prüfungsarbeiten verzichten.“

Merz schielt dabei nach Westen und kommuniziert offen, dass er mit den französischen Regelungen sympathisiert. In Frankreich ist es nämlich allen staatlichen Institutionen untersagt, geschlechtergerechte Sprache zu verwenden. „Die Franzosen haben offenbar ein besseres Feingefühl für den kulturellen Wert ihrer Sprache“, attestiert er.