Die Hitzewelle dieses Jahr und der unzureichende Klimaschutz

Die Hitzewelle hält an und trifft uns alle hart. Tiere wie Menschen, manche mehr und manche weniger. Die erste große Hitzwelle von der mir erzählt wurde war 2003. In vielen Ländern wurden damals zum ersten Mal Temperaturen über 40° Celsius gemessen. Mittlerweile sind Tage mit solcher Hitze im Sommer fast normal geworden. Eine besorgniserregende Entwicklung.

Auch dieses Jahr wurde die 40 Grad Marke wieder erreicht in Deutschland. Die „Hitzwelle“ dieses Jahr ist nicht zu unterschätzen. Mehrere Tage hintereinander über 35 Grad, das spürt man. In Brandenburg breitet sich aktuell ein Waldbrand sehr rasch aus. Hunderte Menschen müssen ihre Wohnungen verlassen. Situationen, die wir sonst so vor allem aus Australien oder den USA kennen. Dort sieht es nicht besser aus: In Kalifornien, nahe des Yosemite Nationalparks wütet ebenfalls ein riesiger Brand. In Spanien ist dieses Jahr jetzt schon das schlimmste Waldbrand-Jahr seit Beginn der Erfassung.

„Seit Beginn der Erfassung“ oder „Der Aufzeichnung“, das hört man in der letzten Zeit immer wieder. Um sich die Ausmaße, die die Klimakrise bereits hat zu vergegenwärtigen, hilft es, diese Sätze nicht einfach zu überhören und sich stattdessen zu visualisieren, was das tatsächlich bedeutet. Seitdem wir Dinge wie Temperatur, Hitzewellen, Waldbrände und alles, was damit zusammenhängt statistisch erfassen, werden ständig neue Rekorde aufgestellt. Zahlen, die so noch nie da gewesen sind. Leider hängen die Rekordbrüche nie mit positiven Ereignissen zusammen, sondern meistens geht es im Endeffekt einfach nur darum, dass es mal wieder so heiß war, wie noch nie oder, dass eben diese Hitze für Sachen verantwortlich ist, die so schlimm sind, wie noch nie. Die Situation spitzt sich zunehmend zu und wird immer lebensbedrohlicher für uns. Dass Menschen in Deutschland aus ihren Häusern flüchten müssen, weil ein durch Hitze augelöster Waldbrand droht auf ihre Häusern überzugreifen, das hätte man sich vor einigen Jahren noch nicht ausmalen können. Teilweise fängt das Gestrüpp rund um deutsche Bahnhöfe an zu brennen, weil es so trocken ist, dass eine Zugdurchfahrt ausreicht, um es zu entflammen. Über 1000 Menschen sollen in Portugal dieses Jahr schon der Hitze zum Opfer gefallen seien. 1000 Menschen nur durch das Wetter. Das Klima wird zu einer ernsthaften, lebensbedrohlichen Gefahr und trotzdem trifft man immer wieder auf Menschen, die den Temperaturanstieg bagatellisieren und sich über Aktivisten lustig machen, die sich für mehr Klimaschutz einsetzen

Warum ist das so?

Das Problem mit der Konsumkritik. Viele Leute, die dem Klimaschutz seine Souveränität als menschliche Lebensgefahr absprechen, tun das vor allem weil sie mit dem Klimaschutz falsche Dinge in Verbindung setzen. Oft wurde sich einfach unzureichend mit dem Thema befasst und immer noch herrscht diese „die wollen uns alles wegnehmen“-Angst in der Bevölkerung. Eine Befürchtung, die größtenteils irrational ist. Die größte Gefahr für das Klima sind nämlich niemals die Einzelpersonen, die stets am lautesten gegen Klimaschutz schreien, sondern große Konzerne, die seit Jahrzehnten durch nicht nachhaltige Produktions – und Transportwege das Klima maßgeblich zerstören. Mehrere zehntausend Flugzeuge fliegt die Lufthansa jedes Jahr LEER herum, um keine Slots zu verlieren. Du kannst so viel SUV fahren und Steak essen, wie du Freizeit hast – du holst das nicht ein. Das Problem bist nicht du, das Problem sind fehlende Regulierungen. Und wären die Regulierungen da, wärst du von Ihnen nicht direkt betroffen. Wovon du aber direkt betroffen wärst, wäre zum Beispiel wenn du dein Haus verlassen musst weil der Wald daneben brennt. Oder du tot bist. Zum Beispiel.

Der Weg, wie wir ihn gehen, wird nicht mehr lange zu verantworten, zu ertragen sein. Es müssen schnelle, effiziente Maßnahmen gegen die Klimakrise eingeleitet werden. Da die Wirtschaft aber noch immer eine so wichtige Rolle spielt und tatsächlicher Klimaschutz so nicht stattfinden kann, ist es wichtig, dass die Bevölkerung ein geschlossenes Bild abgibt, sodass die Politik die Forderungen nicht mehr ignorieren kann.

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Bildquelle: Pixabay auf Pexels