nachhaltiges Periodenprodukt

Blutung mal anders: Nachhaltige Periodenprodukte

Menstruation ist auch im Zeitalter von vielen verschiedenen Damenhygieneartikeln noch immer mit Scham behaftet. Wir Frauen kennen den Moment: Man beugt sich unauffällig zu seiner Freundin rüber und fragt leise nach einem Tampon. Nachhaltige Periodenprodukte sind hingegen noch immer nicht wirklich geläufig.

Viele Frauen schämen sich, wenn ihnen Tampons oder Binden aus der Tasche fallen. Zwar gab es Menstruationsprodukte schon beispielsweise im alten Ägypten oder Babylonien. Dem steht allerdings die deutsche Geschichte entgegen, denn selbst das Tragen von Unterwäsche war in Deutschland bis zum 19. Jahrhundert nicht üblich. Während wir heute schambehaftet unsere Periode verstecken, ließen die Frauen damals ihre Periode einfach abfließen. Seitdem der Tampon 1933 auf den Markt kam, ist dieser aus unserem heutigen Umgang mit der Periode jedoch nicht mehr wegzudenken. (Quelle)

Tampon rein und danach in den Müll

Im Hinblick auf das ökologische Umdenken der Gesellschaft ist es überraschend, dass die meisten Frauen bei ihrer Periode noch immer auf konventionelle Wegwerfprodukte vertrauen. Innerhalb einer Umfrage gaben 57 Prozent der befragten Frauen an, dass sie sich keine alternativen Produkte vorstellen können. Betrachtet man die Vielzahl der menstruierenden Menschen, wird einem das Ausmaß des täglich entstehenden Mülls bewusst. Innerhalb der EU werden jährlich um die 50 Milliarden Tampons, Binden und Slipeinlagen benutzt (Quelle). Da die meisten Produkte Plastik enthalten, dauert es 500 Jahre, bis sie verrotten. Weil die Wegwerfartikel jedes Mal neu erworben werden müssen, belasten sie nicht nur die Umwelt, sondern auch den Geldbeutel der Menstruierenden. Jede vierte Frau in Deutschland gibt an, Probleme mit der Finanzierung dieser Produkte zu haben. Und nicht nur das: Wenn Tampons zu lange getragen werden, können sie das Toxische Schocksyndrom auslösen und den Körper von innen vergiften. Welche Alternativen gibt es also?

Periode, aber bitte nachhaltig

Über nachhaltige Periodenprodukte wird nur selten gesprochen. Auch in der Werbung finden sie neben Binden und Tampons noch wenig Platz. Dabei gibt es viele Alternativen, welche Müll vermeiden. Eine sehr umweltfreundliche Möglichkeit ist die Menstruationstasse. Die Tasse ist in der Anschaffung etwas teuer, aber kann bei guter Pflege fünf bis zehn Jahre halten. Etwa 90 Prozent der Nutzerinnen geben an, nicht mehr auf andere Produkte umzusteigen. Ebenfalls eine nachhaltige Alternative ist die Periodenunterwäsche. Durch die einfache Handhabung eignet sie sich sogar für die erste Periode. Für alle, die sich ihre Blutung nicht ohne das Tragen von Binden vorstellen können, gibt es auch wiederverwendbare Stoffbinden. Diese lassen sich auswaschen und vermeiden somit ebenfalls Müll. Es gibt noch viele weitere Produkte. Welche man verwendet, ist eine individuell Entscheidung. Alle von ihnen verringern aber langfristig unseren Müll und schonen unseren Geldbeutel.

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Bildquelle: Sora Shimazaki via Pexels; CC0-Lizenz