Adventskalender

Die Geschichte hinter dem Adventskalender: Daher kommt die Tradition

Heute ist der 1. Dezember und ihr wisst, was das heißt: Endlich darf das erste Türchen im Adventskalender geöffnet werden! Nur noch 23 weitere Türchen und schon ist Weihnachten. „Aber Moment mal“, denkst du jetzt vielleicht, oder du wirst von einem neugierigen Kind darauf angesprochen. „Warum eigentlich?“ Das haben wir uns auch gefragt und nach einer Antwort gesucht.

Und warum heißt es überhaupt „Adventskalender“? Die Frage klären wir gleich vorweg: Die Bezeichnung stammt vom lateinischen „adventus“ ab, was „Ankunft“ bedeutet. Die Adventszeit ist nach christlicher Vorstellung also der Zeitraum, in dem man sich auf die Geburt (in diesem Sinne Ankunft) von Jesus Christus in der Nacht vom 24. auf den 25. Dezember vorbereitet.

Erste Adventskalender gab es schon vor fast 200 Jahren

Der älteste überlieferte Adventskalender wurde noch selbst gebastelt und stammt aus dem Jahr 1851. Das ist jetzt schon fast 200 Jahre her. Damals waren Adventskalender allerdings vor allem eine Methode, um Kindern die noch verbleibende Zeit bis Weihnachten greifbarer zu machen. Immerhin ist Zeit ein abstraktes Konstrukt und damit für Kinder schwerer zu begreifen.

Bei den frühen Adventskalendern dürft ihr auch noch keine Leckereien oder kleinen Geschenke erwarten: Diese bestanden nämlich aus 24 Bildern mit religiösen weihnachtlichen Motiven, die von den Eltern Tag für Tag an Tür oder Fenster gehängt wurden.

Oder die Eltern malten 24 Striche mit Kreide an Schranktüren oder auch an Türstöcke, von denen die Kinder pro Tag einen wegwischen durften. In katholischen Gegenden durften Kinder pro Tag einen Strohhalm in die Krippe legen, in die später eine Miniatur des neugeborenen Jesus kommt.

Ähnliche Traditionen gab es auch in anderen christlichen Ländern: In Österreich kannte man etwa die „Himmelsleiter“, auf der das Christuskind sich jeden Tag eine weitere Sprosse nach unten bewegt. In Skandinavien gab es Kerzen, die in 24 Abschnitte unterteilt wurden, von denen man pro Tag je einen abbrennen ließ.

Erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts ging der Adventskalender schließlich in die Massenproduktion, damals noch mit Bildern zum Aufkleben. Die ikonischen Türchen kamen nochmal später.

Der Adventskalender, wie wir ihn heute kennen

Die Idee, Naschwerk wie Schokolade oder kleine Kekse in Adventskalendern zu verstecken, tauchte erst rund 100 Jahre nach dem allerersten Kalender dieser Art auf – und zwar in den 1950ern. Heute lassen sich Adventskalender in jeglicher Ausführung und mit allen möglichen Inhalten finden: So gibt es etwa welche mit Schokolade, Schmuck, Hundeleckerlis und diversen Inhalten für Erwachsene (ja, es gibt sogar Adventskalender mit Sexspielzeug).

Das Konzept ist mit den Jahren immer mehr über seinen religiösen Ursprung hinausgewachsen, was gar nicht mal so verwunderlich ist. Wer kann denn schon zu 24 kleinen, aber feinen Überraschungen nein sagen?

Bildquelle: Elena Mozhvilo via Unsplash, CC0-Lizenz